Du bist mit Herz und Verstand Mama oder Papa und hast die GfK für dich entdeckt?
Das finde ich persönlich ganz wunderbar – doch dein:e Partner:in ist vielleicht weniger begeistert. Wenn du und dein:e Partner:in unterschiedliche Vorstellungen in Erziehungsfragen habt, kann das zu ganz schön vielen stressigen Situationen führen.
Dabei wollen wir doch in die Leichtigkeit und in die Verbindung! Den/die Partner:in ins Boot zu holen, kann manchmal ganz schön herausfordernd sein. Lies hier, wie du mit deinem/deiner Partner:in ins Gespräch kommst und ihn oder sie vielleicht sogar von den Vorzügen der GfK überzeugen kannst.
Nur noch Streit mit dem/der Partner:in
wegen der Kinder – darum entstehen besonders
beim Thema Erziehung Konflikte
Konflikte über Erziehung zeigen sich oft in so kleinen Alltagssituationen. Nehmen wir mal das Beispiel Zähneputzen. Wenn du dein Kind zum Zähneputzen motivieren möchtest, sagst du
„Komm, wir gehen jetzt Zähneputzen.“
Damit gibst du deinem Kind Orientierung durch Führung. Das machst du so, weil du dein Kind genau beobachtet hast und weißt, dass es mit zu viel Auswahlmöglichkeit überfordert ist. Deine Erfahrung hat dir gezeigt: Dein Kind kooperiert lieber, wenn es eine klare Ansage bekommt.
Sollte dein Kind ein Bedürfnis nach Autonomie zeigen, kann es beim Zähneputzen aussuchen, ob es lieber die rote oder die blaue Zahnbürste nehmen möchte. Doch dass die Zähne geputzt werden und wann die Zähne geputzt werden – das entscheidest du.
Was passiert nun bei dir, wenn dein:e Partner:in das Zähneputzen mit dem Kind übernimmt und du hörst, wie er oder sie zu eurem Kind sagt:
„Wollen wir jetzt Zähneputzen?“
Du denkst dir wahrscheinlich so Sachen wie
„Das mit dem Zähneputzen entscheiden wir als Eltern und ist unabhängig davon, ob das Kind es will“.
Und dann möchtest du vielleicht dein Kind und deine:n Partner:in unterstützen: dem Kind die Orientierung geben, die es deiner Meinung nach braucht, und dem/der Partner:in zeigen, wie er oder sie die Zähneputzroutine mit mehr Leichtigkeit meistern kann. Und dann erklärst du vielleicht, wie du es machst und warum du es so machst.
Und weil es an jedem Tag so viele Situationen gibt, die wir kommunikativ gestalten, passiert euch Ähnliches beim Anziehen des Kindes, am Esstisch und vielen, vielen anderen Gelegenheiten, ganz besonders bei so was wie der Begleitung eines Wutausbruchs eures Kindes.
Und irgendwann hat dein:e Partner:in wahrscheinlich die Schnauze voll und ist frustriert davon, dass seine oder ihre Art der Erziehung ständig in Frage gestellt wird, auch verunsichert vielleicht.
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bedürfnisorientierten Erziehung ohne
Belohnung und Bestrafung zu überzeugen
Grundsätzlich mal hat ja dein:e Partner:in ein Selbstbestimmungsrecht und entscheidet für sich, wie er oder sie bestimmte Dinge handhaben möchte.
Ich würde da auf jeden Fall ins Gespräch kommen und ihn oder sie mal fragen, wie es ihm oder ihr damit geht, dass du immer wieder deine Vorstellungen von der Begleitung des Kindes kundtust. Ich denke, dass du deine:n Partner:in empathisch abholst, ist eine wichtige Grundlage für euren Austausch.
Vielleicht könnt ihr im Gespräch einen Deal machen:
Wenn dir etwas auffällt, was du anders machen würdest, fragst du ihn oder sie, ob er oder sie Unterstützung braucht oder möchte. Und natürlich darf dein:e Partner:in deine Unterstützung ablehnen und es alleine versuchen. Sein oder ihr Bedürfnis nach Selbstbestimmung darf erfüllt werden.
Mein Tipp:
Es kann auch hilfreich sein, wenn ihr eine Art Code ausmacht für solche Fälle, in denen du etwas anders gestalten würdest als er/sie. Also: Statt zu fragen „Möchtest du Unterstützung“, kann es ein vereinbartes Wort oder eine vereinbarte Geste sein. Wie wäre es zum Beispiel mit „Giraffe“?
Ich weiß, weil ich es in meiner eigenen Elternschaft so erlebt habe: Wenn wir für uns selbst einen Weg gefunden haben und genau wissen, wie wir etwas machen wollen oder warum wir es genau so machen wollen, dann ist es schwierig auszuhalten, dass andere es anders machen. Und das gilt umso mehr, wenn es um unsere Liebsten geht. Doch dein:e Partner:in darf Dinge anders machen als du.
Doch was, wenn eure Wege sehr weit auseinanderliegen?
Viele sind schon zu mir gekommen und haben so Sachen gesagt wie
„Mein Partner findet das mit der GfK alles doof, das ist seiner Meinung nach nur Psychologiegelaber und Gefühlsquatsch“.
Wenn die Vorstellungen von guter Elternschaft so weit auseinanderliegen, wird dein:e Partner:in kaum Unterstützung von dir annehmen wollen – weil das ja alles nur Gefühlsduselei ist und so.
In solchen Fällen kann es eine gute Idee sein, bei einem ruhigen Gespräch mal zu fragen:
„Bist du eigentlich der Vater bzw. die Mutter, der oder die du gerne sein möchtest?“
Wenn du jetzt ein Zögern bemerkst, zweifelnde Blicke oder sogar Sätze hörst wie z. B.
„Nee, eigentlich möchte ich weniger oft wütend sein“
oder
„Eigentlich will ich weniger schimpfen“,
dann habt ihr doch eine gute Grundlage für ein weiteres Gespräch. Eine gute Anschlussfrage wäre vielleicht
„Was bräuchtest du denn dafür, der Vater/die Mutter sein zu können, der/die du sein möchtest?“
Und da landen wir eigentlich immer bei den Gefühlen und den Bedürfnissen. Natürlich gibt es dann immer noch viel zu besprechen und gemeinsam zu bearbeiten, bis ihr euch über die Begleitung eurer Kinder einig seid, doch es ist vielleicht ein Impuls für deine:n Partner:in, sich mit der Thematik auseinanderzusetzen.
Was ich damit sagen möchte:
Wenn ihr an diesen Punkt kommt, ist vielleicht bei deinem/deiner Partner:in die Bereitschaft geweckt, über den Tellerrand hinauszublicken und Alternativen in der Begleitung der Kinder in Betracht zu ziehen. Und das kann durchaus zu einem gemeinsamen Weg hinführen.
Und wenn die Antwort meines Partners wäre, dass er zufrieden damit ist, wie er seine Vaterrolle wahrnimmt? Dann hätte ich das zu akzeptieren. Wenn er mit seiner Vaterschaft im Reinen ist, dann ist das doch fein. Wie sagen wir immer in der GfK: Es gibt kein Richtig und kein Falsch. Auch die GfK ist keinesfalls der eine richtige Weg.
Fazit
Du bist von den Vorzügen der bindungsorientierten Begleitung deines Kindes überzeugt und lebst die GfK für dich? Doch dein Umfeld inklusive deines Partners bzw. deiner Partnerin möchte einen anderen Weg gehen? Damit bist du keineswegs allein.
Vor allem viele Papas tun sich immer noch schwer damit, über Gefühle und Bedürfnisse zu sprechen. Vielleicht kannst du eine gewisse Offenheit schaffen und deine von der GfK inspirierte Unterstützung anbieten. Oder es ist vonseiten deines Partners bzw. deiner Partnerin gar keine Bereitschaft da, sich darauf einzulassen – das gilt es zu akzeptieren. Wichtig ist, immer im Gespräch zu bleiben und weiter nach einem gemeinsamen Weg zu suchen.
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