Keine Frage:
Der erste Kindergartentag ist ein Riesending im Leben deines Kindes und der ganzen Familie! Und zwar unabhängig davon, wie alt dein Kind an seinem ersten Kindergartentag ist.
Denn der Übergang in den Kindergarten bedeutet eine große Veränderung im Alltag deines Kindes. Und Veränderung löst bei vielen Menschen erst mal mulmige Gefühle aus – das kennst du vielleicht von dir selbst.
Hier bist du als Elternteil gefragt: Veränderungen im Leben deines Kindes brauchen Elterliche Führung und Unterstützung. Wie kannst du deinem Kind den Übergang in den Kindergarten erleichtern, wie für Sicherheit und Leichtigkeit sorgen?
Dazu möchte ich dir hier einige Impulse geben – damit dein Kind den ersten Kita-Tag möglichst entspannt und gelassen erleben darf – und voller Elterlicher Liebe!
„Was braucht man alles für den ersten Tag im Kindergarten?” So bereitest du dich und dein Kind darauf vor
Warum beim Übergang in den Kindergarten die Elterliche Führung so wichtig ist für dein Kind? Weil dein Kind erst mal keine Vorstellung davon hat, was das bedeutet: erster Kindergartentag.
Es ist unsicher und hat keinen Überblick über die Konsequenzen. Sicherheit ist jedoch eines unserer wichtigsten Bedürfnisse, das erfüllt sein will. Elterliche Führung erfüllt das Oberbedürfnis nach Sicherheit und damit auch die Unterbedürfnisse wie Orientierung, Schutz, Autonomie.
Wie kannst du also den Kindergartenstart vorbereiten und deinem Kind Sicherheit und Führung geben? Ich würde sagen, indem ihr auf jeden Fall vorab so viele Informationen wie möglich einholt:
Wie läuft es in der Kita? Wann habt ihr wo zu sein? Was braucht ihr alles? Wer sind die Erziehenden? Wie läuft der erste Kita-Tag ab? Welche Möglichkeiten gibt es, das Kind bei der Eingewöhnung in die Kita zu begleiten?
Wenn ihr diese Infos habt, könnt ihr einige Zeit vor dem ersten Kindergartentag viele weitere Schritte zur Vorbereitung machen.
Hier einige Impulse und Anregungen für euch:
- Hängt zu Hause Fotos von den Erziehenden auf. Dann kennt dein Kind schon mal die Gesichter und Namen.
- Lauft gerne schon mal den Weg zur Kita ab. Dann kennt dein Kind den Weg – eins weniger, was neu ist! Schaut euch dabei auch die Kita von außen an.
- Beschäftigt euch mit dem Kita-Rucksack. Sucht gemeinsam einen Rucksack aus, der deinem Kind gefällt. Packt ihn ein paar Tage vorher. Okay, das Pausenbrot nehmt ihr dann lieber erst mal wieder raus.
- Oder, noch eine Idee: Ihr verspeist das Pausenbrot bei einer Spielpause gemeinsam am Tisch und du erklärst deinem Kind, dass das in der Kita ganz ähnlich ablaufen wird.
- In den Kita-Rucksack könnt ihr auch ganz viel Nähe und Geborgenheit packen, denn auch das wird deinem Kind helfen. Packt eine große Portion Elterliche Liebe rein! Das kann ein T-Shirt von Mama sein, ein mit Elternliebe aufgeladenes Kuscheltier, ein Foto von der Familie – bestimmt habt ihr noch mehr Ideen!
- Vielleicht könnt ihr in der Kita die Garderobe so gestalten, dass da neben der Matschhose immer auch ein Stück Elterliche Liebe hängt, beispielsweise ein Kleidungsstück von einem Familienmitglied.
Vieles ist am ersten Kindergartentag für dein Kind neu. Mit guter Vorbereitung kennt dein Kind jedoch schon ein paar Sachen vorab, und das finde ich wichtig.
Überlege dir auch, welche Rituale ihr in den Kindergartenalltag einbaut. Familienrituale sind superwichtig für Sicherheit und Verlässlichkeit!
Dein Kind weiß, was es zu erwarten hat, und kann sich darauf einstellen. Ihr könnt euch etwa in der Früh vor dem Kindergarten noch mal gemeinsam hinsetzen und etwas zusammen essen.
Auch die Abschieds- und die Abholsituationen in der Kita gestaltet ihr dann nach festen Abläufen.
Eines scheint mir noch ganz wichtig für die Vorbereitung des ersten Kindergartentags, und da geht es in erster Linie um dich.
Ich möchte dich einladen, dass du bei dir selbst für Klarheit sorgst. Ich meine damit Klarheit über dein „Warum“: Warum geht dein Kind in den Kindergarten? Warum habt ihr das so entschieden? „Weil man das so macht“? Weil die anderen Familien ihre gleichaltrigen Kinder auch schon in die Kita geben? Das wäre dann eher weniger das, was ich mit Klarheit meine.
Die spannende Frage ist doch: Welches Bedürfnis wird bei dir bzw. in deiner Familie dadurch erfüllt sein, dass dein Kind in den Kindergarten geht? Das kann vieles sein.
Spontan fällt mir zum Beispiel das ein:
- Du hast das Bedürfnis nach Unterstützung und mehr Leichtigkeit im Familienleben. Wenn dein Kind im Kindergarten ist, hast du mehr Zeit für anderes.
- Du hast das Bedürfnis nach finanzieller Sicherheit. Wenn dein Kind im Kindergarten ist, kannst du (mehr) arbeiten.
- Du hast das Bedürfnis nach Regeneration und Entspannung. Wenn dein Kind im Kindergarten ist, hast du mehr Zeit für dich.
Das sind nur ein paar Ideen … Wichtig finde ich, dass du diese Frage für dich und deine Familie ganz klar beantwortet hast.
Das geht bei der Eingewöhnung in deinem Kind vor
Dein Kind kann ja erst mal die Konsequenzen schlecht abschätzen. Was heißt das denn, erster Kindergartentag? Wie ist das denn da? Wer wird für mich da sein, wenn es mir mal schlecht geht? Dein Kind hat zunächst keine Vorstellung von all dem. Und dann fühlt es sich unsicher, gestresst, unbehaglich.
Je nach Naturell deines Kindes kann dieses Gefühl der Unsicherheit stärker oder schwächer ausfallen.
Vielleicht reagiert dein Kind dann widerstrebend, verärgert oder zornig, wenn du mit ihm über die Kita sprichst. Dahinter steckt das große Bedürfnis nach Sicherheit.
Und die gute Nachricht ist, dass wir als Eltern sehr viel dafür tun können, dieses Bedürfnis zu erfüllen und dem Kind damit den Übergang in den Kindergarten zu erleichtern.
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Wie läuft der erste Kita-Tag ab?
So, der Rucksack ist gepackt, den Weg zur Kita habt ihr schon ein paar Mal abgelaufen, zu Hause hängen die Fotos der Erziehenden an der Pinnwand und du bist dir über euer „Warum“ im Klaren.
Und dann ist es soweit:
Der erste Kita-Tag steht an. Ich würde darauf bestehen, dass du als Hauptbezugsperson deines Kindes an den ersten Tagen dabei sein kannst. Frag doch mal die Erziehenden, wo ein guter Platz für dich ist.
Das ist dann dein fester Sitzplatz. Dort sitzt du mit deinem Kind und dein Kind darf auf deinem Schoß bleiben, so lange es das Bedürfnis danach hat. Du bist der sichere Hafen, von dem aus dein Kind das Geschehen beobachten kann.
Bei kleinen Kindern würde ich mich dafür auf jeden Fall auf den Boden setzen, weil dein Kind dann leichter und schneller loslaufen kann, wenn es dafür bereit ist.
Es ist ein Schritt weniger zu tun, als wenn dein Kind erst mal vom Schoß klettert.
Von seinem sicheren Hafen aus entscheidet dein Kind allein, wann es bereit ist, sich zu lösen. Du brauchst die Entspanntheit und das Vertrauen, dass dein Kind diesen Weg gehen wird, wenn es so weit ist. Vermeide Fragen wie „Magst du mal zu den anderen Kindern gehen und mit ihnen spielen?“
Dieses Da-Sitzen und Beobachten dauert genau so lang, wie es dauert, und das entscheidet dein Kind.
Und irgendwann wird dein Kind aufstehen. Manche stehen sofort auf und spielen bei den anderen Kindern mit. Manche stehen später auf.
Manche stehen auf und gehen erstmal nur einen Meter von dir weg, um immer wieder zurückzukehren. Jedes Kind hat sein eigenes Tempo.
Auch wenn dein Kind sich dann löst und von eurem Platz aufsteht: Du bleibst dort die ganze Zeit sitzen. Dein Kind hat jederzeit die Wahl, zu dir zurückzukehren und wieder im sicheren Hafen anzulegen.
Du kannst dir das vorstellen wie ein Gummiband zwischen deinem Kind und dir. Die Verbindung bleibt immer bestehen, auch wenn dein Kind sich von dir löst.
Und das Band zwischen euch besteht aus ganz viel Elternliebe, Zuverlässigkeit, Elterlicher Führung, Sicherheit.
Dein Kind darf das ausprobieren, wenn es sich entfernt. Und es wird erfahren, dass das Band hält.
Wie lange dauert der erste Kindergartentag?
Hand aufs Herz:
Wir als Eltern in der #gfkmitkathy-Community haben genaue Vorstellungen davon, wie wir unsere Kinder bedürfnisorientiert begleiten möchten. Weil wir Klarheit darüber haben, warum wir es genau so machen wollen.
Auf der anderen Seite ist es häufig so, dass es in Kitas recht starre Vorstellungen davon gibt, wie die Zusammenarbeit mit den Eltern und die Betreuung der Kinder abzulaufen hat. Und das kann in Konflikt treten mit unseren Vorstellungen.
Sprich im Vorfeld mit den Erziehenden, am besten schon einige Zeit vor dem ersten Kindergartentag. Du kannst viel über die Arbeit und die Abläufe in der Kita erfahren, wenn du solche Fragen stellst wie etwa „Wie lange geht der erste Kindergartentag?“
Ich würde sagen:
Der erste Kindergartentag dauert so lang, wie du als wichtigste Bezugsperson deines Kindes es für richtig hältst. Denn du kennst dein Kind und beobachtest es an seinem ersten Tag ganz genau. Du weißt am besten, wann es genug ist. Und das ist bei jedem Kind anders.
Wenn die Erziehenden es schwierig finden, darauf einzugehen und euch starre Vorgaben machen – so was wie: zwei Stunden am ersten Tag, drei Stunden am zweiten Tag, vier Stunden ab dem dritten Tag –, dann überlegt vielleicht noch mal, ob diese Kita für euch und euer Kind die richtige ist.
Wenn dein Bauchgefühl dir sagt, dass in dieser Kita die Bedürfnisse der Kinder wenig Raum bekommen, dann spüre dem nach.
Ja, ich weiß, dass es sowieso schon schwer ist, einen Kitaplatz zu bekommen. Häufig haben wir als Eltern das Gefühl, dass wir keine andere Wahl haben, als für jeden ergatterten Platz dankbar zu sein.
Doch wenn das in der Kita für euch und euer Kind mehr schlecht als recht passt, ist es eventuell besser, an anderen Stellschrauben zu drehen und nach anderen Lösungen zu suchen.
Das kann bedeuten, dass ihr stattdessen nach einer Tagespflege Ausschau haltet oder ihr euch bei einer anderen Kita anmeldet – auch wenn es für dich vielleicht zur Folge hat, dass du erst später das Bedürfnis erfüllt bekommst, das du in deinem „Warum Kita“ geklärt hast.
Fazit
Der erste Kindergartentag ist ein Meilenstein im Leben deines Kindes und eurer Familie. Die damit verbundene Unsicherheit darfst du mit viel Elterlicher Führung begleiten:
Holt euch Infos und spielt vorab schon so viel wie möglich durch – damit am ersten Kita-Tag so wenig wie möglich neu ist.
Und: Finde selbst Sicherheit in deiner Klarheit, indem du die Frage nach eurem „Warum Kindergarten“ beantwortest.
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