Leichtigkeit im Familienalltag ist für viele Eltern der größte Wunsch und damit eines der wichtigsten Bedürfnisse – vielleicht geht es dir ja auch so.
Und weißt du, was die Leichtigkeit ganz empfindlich stört? Streit mit dem eigenen Kind.
Die Standardsituationen kennen wir alle.
Bei kleineren Kindern geht es vielleicht darum, was sie anziehen wollen (und vor allem: was sie heute auf gar keinen Fall anziehen wollen), ob sie heute in den Kindergarten wollen oder ob und wann und was gegessen wird.
Wenn die Kinder größer werden, geht’s häufig um Schulthemen, zum Beispiel wann oder wie die Hausaufgaben gemacht werden. Und in der Pubertät reicht oft eine vermeintliche Banalität, um als Eltern und Kinder in Streit zu geraten.
Es wird laut, es fliegen die Fetzen.
Und dann?
Die meisten von uns haben danach ein schlechtes Gewissen. Fühlt sich blöd an, ja.
Doch sei dir gewiss:
Du bist keinesfalls allein. Ich bin mir sicher, dass absolut alle Mamas und Papas schon mal wütend auf das eigene Kind waren.
Schauen wir uns mal an, was da genau passiert. Denn übers Verstehen kommen wir in Verbindung und damit auch langfristig in echte Veränderung.
Lass uns über Wut reden – über die Wut, die wir Eltern spüren, wenn unsere Kinder sich anders verhalten, als wir es brauchen, sie uns „auf der Nase herum tanzen” – lass uns über Elternwut reden.
Wut ist erst mal, ganz wertungsfrei, ein Konglomerat an Gefühle, die raus wollen. Per se, von sich aus, ist Wut weder etwas Gutes noch etwas Schlechtes.
Sie ist, was sie ist. Und sie kann uns ganz viel über uns selbst erzählen.
Also, wie du vermeidest, dass der Streit mit deinem Kind eskaliert und wie du ohne Schimpfen und Schreien die Situation gestalten und in Leichtigkeit auflösen kannst – das liest du hier!
Wieso entsteht ein Streit in der Familie überhaupt?
Eigentlich ist es ganz einfach:
Letztendlich hat so ziemlich jeder Streit zwischen Eltern und Kind – ganz gleich wie alt das Kind ist und um welches Thema es gerade geht – mit einem „Nein“ des Kindes oder der Eltern zu tun.
Also beispielsweise
„Nein, ich will jetzt keine Hausaufgaben machen“,
„Nein, ich ess das nicht“,
„Nein, die Jacke zieh ich nicht an“ ooooder
„Nein, es gibt heute keine Süßigkeiten mehr.”
„Nein, der Fernseher bleibt jetzt aus.”
Ein Grundsatz der Gewaltfreien Kommunikation, also der GFK, ist, dass hinter jedem Verhalten, also auch hinter jedem „Nein“ ein unerfülltes Bedürfnis steckt.
Und da versteckt sich bereits der wichtigste Schritt der Lösung:
Wir können uns daran machen, dieses unerfüllte Bedürfnis gemeinsam zu suchen und Möglichkeiten zu finden, wie es erfüllt werden kann.
Als Mutter, aus meiner #gfkmitkathy-Community und vor allem aus meinen zahlreichen Elternberatungen weiß ich, wie viele Eltern in ihrem Familienalltag die Leichtigkeit vermissen.
Werde ich gefragt, was ich mit „Leichtigkeit“ überhaupt meine, dann übersetze ich das gern in die Kindersprache.
„Spiel und Spaß“ ist Leichtigkeit in der Kinderwelt.
Für mich heißt das beispielsweise:
Mein Bedürfnis nach Leichtigkeit ist erfüllt, wenn es im Familienalltag flutscht. Wenn ich Freude im Alltag habe. Wenn ich für alles eine Lösung finde. Dann ist das Leben leicht.
Also wie kommen wir denn da hin, in diese Leichtigkeit? Wie können wir Verantwortung für dieses Bedürfnis übernehmen?
Wenn du zum Beispiel schon am Morgen ein wichtiges Meeting hast, du knapp dran bist und dein Kind heute auf gar keinen Fall in die Kita möchte?
Einfach „Nein“ sagt zu Kita?
Und damit der nächste Streit mit dem Kind auf der Matte steht?
Ganz klar:
Bei einem „Nein“ ist es mit der Leichtigkeit erst mal vorbei.
Und doch ist jedes „Nein” eine Einladung, genauer hinzuschauen und das unerfüllte Bedürfnis zu finden.
Denn wenn ich das kenne, können wir es gemeinsam erfüllen oder eine andere Lösung finden, bis Raum dafür da ist, dieses Bedürfnis zu erfüllen Wichtig ist es, dieses Bedürfnis erstmal zu sehen.
Also:
Was braucht mein Kind, um vom „Nein“ zum „Ja“ kommen zu können?
Klar:
Dafür brauche ich Zeit.
Das geht nur ohne Druck. Zeitdruck ist der absolute Killer für Empathie und um ins Miteinander zu kommen. Unter Zeitdruck sind wir gereizt oder werden schnell wütend.
So könnte zum Beispiel der Gedanke aufkommen:
„Ich bin ja nur unter Zeitdruck, weil mein Kind sich gerade so anstellt.“ Damit würden wir die Verantwortlichkeit für den Zeitdruck dem Kind zuschieben.
Ich halte fest:
Für Zeitdruck sind wir immer selbst verantwortlich. Ich entscheide, ob ich Zeitdruck habe. Es liegt immer in meiner Macht, wie ich mit einer Situation umgehe! Wenn ich sage „Ich habe Zeitdruck“, dann habe ich auch Zeitdruck. Dann habe ich keine Leichtigkeit.
Anders ist es, wenn ich sage:
„Ah, ich merke gerade: Ich stehe unter Druck, denn ich habe einen Termin, und es ist mir wichtig, zuverlässig zu sein“ – dann kann ich überlegen, was ich tun kann, um die Situation in Leichtigkeit zu überführen.
Ich gucke:
Was braucht mein Kind? Und was brauche ich? Und dann können wir gemeinsam und kreativ nach Lösungen suchen.
Das fühlt sich schon viel leichter und viel besser an, als in diesem Konflikt gefangen zu sein:
„Mein Kind will nicht in die Kita, aber ich muss doch unbedingt zu meinem Termin.“
Ich persönlich würde vor allem schauen, ob du was vom Tagesplan streichen kannst. Denn es ist ja dein Plan:
Du hast ihn gemacht. Also kannst du ihn auch wieder ändern. Dieses Gefühl, das du den Plan kontrollierst, statt dass andersherum der Plan dich kontrolliert – das macht für dein Gefühl der Leichtigkeit schon mal unglaublich viel aus.
Schauen wir uns noch ein Beispiel an:
Das Kind will keine Hausaufgaben machen. Dann können wir mal gemeinsam erforschen, welches unerfüllte Bedürfnis dahinter steht.
Ist es das Bedürfnis nach Unterstützung – wenn ja, wie kann die konkret aussehen? Ist es das Bedürfnis nach Autonomie – will das Kind selbst entscheiden, wann und wo es Hausaufgaben macht?
Ist es das Bedürfnis nach Gemeinschaft – würde es dann vielleicht helfen, dass ihr euch gemeinsam an den Tisch setzt?
Wichtig:
Finde erst das Bedürfnis heraus und sucht dann GEMEINSAM nach Lösungen.
Wichtig finde ich übrigens auch, dass wir uns von diesen inneren Glaubenssätzen lösen, von Prinzipienreiterei – in diesem Fall von „Man muss aber seine Hausaufgaben machen“.
Wenn wir uns vom „müssen“ befreien, kommen wir in die Leichtigkeit. Und in die Bereitschaft, eine Lösung zu finden.
Ich möchte mal behaupten, dass die Welt kaum untergeht, wenn ein Kind mal ohne Hausaufgaben in die Schule geht.
Klar, es gehört zu deiner Elterlicher Führung und zur Fürsorge, dass du keinesfalls schulterzuckend zuguckst, wenn dein Kind regelmäßig ohne Hausaufgaben in die Schule geht. Doch den Einzelfall kannst du vielleicht mit Gelassenheit einordnen.
Vielleicht ist für diesen einen Tag auch mal eine Lösung, deinem Kind einen Zettel mit in die Schule zu geben, auf dem du erklärst, dass du um die Hausaufgaben und den Wunsch der Erledigung weißt, dein Kind heute jedoch mit deinem Wissen ohne Hausaufgaben in der Schule ist.
Die Schule weiß Bescheid, dass ihr im Austausch seid und wird sich vermutlich an dich wenden, statt das mit deinem Kind zu regeln.
Was passiert mit deinem Kind, wenn es angeschrien wird?
Klingt soweit nachvollziehbar für dich?
Kannst du dir in der Theorie super vorstellen, doch in der Praxis kommt dein Zeiger doch immer wieder in den roten Bereich und du bist auf 180?
Vielleicht wirst du dann laut oder schreist, schimpfst, meckerst, drohst – oder du haust ab, gehst aus der Situation raus und lässt dein Kind für einen Moment allein.
Was auch immer dein persönliches Verhaltensmuster in Streitsituationen ist, ob Schreien, Rausgehen oder Abschotten:
Für dein Kind sind das dramatische Erlebnisse.
Du zählst zu seinen wichtigsten Kontaktpersonen – es braucht besonders in solchen Momenten Halt und Orientierung und die Gewissheit, dass es auch dann okay ist, wenn ihr streitet oder es anderweitige Konflikte gibt. Bleibt dies aus, sucht das Kind den Grund für dein Verhalten meist bei sich.
Sind Mama oder Papa wütend, findet ein evolutionär festgeschriebenes Programm den Grund dafür im Kind selbst.
Dazu kommt, dass dein Kind von dir lernt, wie es selbst mit Wut umgehen kann.
Also, lass uns das Thema anpacken:
Wie kannst du mit der Wut umgehen, ohne zu schreien – für dein Kind und ebenso für dich.
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Und falls du dir jetzt denkst “geil, Kathy, das mit der Hierarchie klingt magisch, wie kann ich das lernen?”, hab ich folgenden Vorschlag für dich:
Mein Videotraining „Elterliche Macht fürsorglich einsetzen” ist dein Tool, um zu lernen, was es mit deiner Elterlichen Macht auf sich hat, wann und warum dein Kind liebevolle Führung braucht und auch, wie du mithilfe der Hierarchie in der Familie für Gerechtigkeit und Orientierung bei deinen Kindern sorgst.
5 Tipps, wie du Konflikte vermeidest und einen Streit mit deinem Kind nicht eskalieren lässt
1. Übernimm Verantwortung für deine Gefühle und Bedürfnisse!
„Warum macht mein Kind mich wütend?“ ist so eine Frage, die ich schon öfter gehört habe, als ich zählen kann. Da finde ich es ganz wichtig, dass wir als erstes die Perspektive wechseln. Rückfrage.
Dein Kind „macht“ dich nicht wütend. Dein Kind löst bei dir Gefühle aus – wenn du wütend bist, sind es recht starke Gefühle.
Und jetzt kommt’s:
Für diese Gefühle bist du selbst verantwortlich! Du bist deinen Gefühlen keineswegs hilflos ausgeliefert, sondern kannst aktiv die Regie übernehmen und dich fragen: Was wollen die Gefühle mir sagen? Wo darf ich hinschauen? Was brauche ich? Und wie kann ich mich gut um mich kümmern, um mit diesen Gefühlen bestmöglich umzugehen?
2. Ihr streitet? Nimm die Wut an!
Wie ist das eigentlich bei dir mit der Wut so?
Hast du in der Kindheit gelernt, dass Wut etwas Schlechtes sei, das es zu unterdrücken gilt? So war es jedenfalls bei mir – und ich nehme an, bei unserer ganzen Generation von Eltern.
Lass uns die Wut annehmen!
Damit meine ich keineswegs, dass wir jetzt rumbrüllen, wenn uns der Sinn danach steht.
Es ist jedoch so, dass die Wut uns ganz viel über uns selbst erzählen kann, wenn wir ihr zuhören.
Das ist so spannend und so wertvoll, sich damit mal genauer auseinanderzusetzen und dadurch mit uns selber in Kontakt zu kommen.
Genauso möchte ich dich einladen, auch die Wut deines Kindes anzunehmen. Denn wenn du mit deinem Kind gemeinsam nachforschst, was hinter der Wut deines Kindes steckt, dann könnt ihr Strategien finden, um mit der Wut umgehen zu können.
Und:
Ihr kommt auch eine wunderbare Nähe und Verbindung. Dein Kind findet bei dir Geborgenheit, Orientierung und das unschätzbar wichtige Gefühl, dass es bei dir so geliebt wird, wie es ist – mitsamt den Wutausbrüchen.
3. Werde dir über Entwicklungsschritte deines Kindes klar!
Im Leben heranwachsender Menschen gibt es einige Entwicklungsphasen, in denen Wut und Streit besonders wahrscheinlich sind.
Natürlich verlaufen diese Phasen von Kind zu Kind etwas anders, sowohl was die Intensität betrifft als auch den zeitlichen Ablauf.
Doch grundsätzlich können wir schon feststellen, dass die Kinder in bestimmten Entwicklungsphasen besonders stark zu intensiven Gefühlen neigen.
Diese Phasen wurden früher „Trotzphasen“ genannt – ich finde den Begriff „Autonomiephase“ viel treffender und weniger wertend.
Und tatsächlich ist es so, dass Kinder in diesen Phasen unglaublich viel dazulernen, eigenständiger werden und sich nach und nach selbst zu regulieren lernen.
Doch bis es so weit ist, sind sie erst einmal durcheinander und kennen sich in ihrer eigenen Welt kaum mehr aus.
Warum ich das wichtig zu wissen finde? Weil ich glaube, dass es leichter ist, die starken Gefühle deines Kindes zu halten und annehmen zu können, wenn du weißt, dass dein Kind gerade einen wichtigen Entwicklungsschritt macht – und dabei deine Unterstützung braucht.
4. Schenke deinem Kind Orientierung, Führung und Grenzen!
Auch Orientierungslosigkeit kann ein Grund sein, weshalb dein Kind wütend wird und ihr streitet oder euch in einem Konflikt wiederfindet.
Kinder brauchen Orientierung, Führung und Struktur – auch noch als Teenager.
Klar, es wird mit zunehmendem Alter weniger, und doch bleibt es deine Aufgabe, deinem Kind auch diese Bedürfnisse zu erfüllen.
Kinder brauchen diesen sicheren Rahmen, der ihnen Halt gibt, den festen Boden unter ihren Füßen.
Ich habe zwei Kinder, ich weiß also:
Das ist manchmal leichter gesagt als getan. Mal wollen wir den Kindern Raum für Autonomie geben und mal sind sie überfordert und brauchen eigentlich Führung.
Dafür gibt es auch keine starren Anleitungen oder Patentrezepte.
Bleib mit deinem Kind in Verbindung und finde heraus, was es wirklich braucht, indem du immer wieder auf die unerfüllten Bedürfnisse schaust, die sein Kind sich mit seinem Verhalten zu erfüllen versucht.
Und du wirst sehen:
Es entspannt dich selbst in Konfliktsituationen ungemein, wenn du verstehst, was in deinem Kind vor sich geht und was es in diesem Moment braucht.
5. Sei empathisch!
Wenn ich mir vorstelle, dass ich in einer Welt lebe, in der meine Gefühle keinen Raum bekommen und meine Bedürfnisse nichts zählen:
Also, da würde ich auch wütend werden. Und dann würden mich Dinge wütend machen und ich Konflikte eskalieren lassen, die ich ansonsten mit Leichtigkeit rocke.
Natürlich lebt dein Kind in einer anderen Welt. Es hat dich und allein die Tatsache, dass du diese Zeilen liest, zeigen, dass dir das emotionale Wohlergehen deines Kindes am Herzen liegt.
Sei beruhigt, niemand schafft es immer, mit sich selbst in Kontakt zu sein und mit den Menschen um einen herum in Verbindung zu kommen.
Wir sind alle Menschen und auch die Dinge, die wir uns so sehr vornehmen, klappen vielleicht erst beim fünften oder zehnten Mal.
Versuch einfach, den Kontakt zu deinem Kind nie abreißen zu lassen. Auch wenn ihr euch wirklich übel in die Wolle gekriegt habt: Kommt wieder ins Gespräch.
Sprich über deine Gefühle, über deine Bedürfnisse. Bedauere, falls du dich in einer Situation gerne anders verhalten hättest. Forsche zusammen mit deinem Kind nach dessen Bedürfnissen. Bleib dran. An dir und an deinem Kind.
So reagierst du, wenn dich dein Kind weiter provoziert und dich beschimpft
Ja, manchmal ist die Situation wirklich verfahren.
Mit den besten Vorsätzen gehst du in den nächsten Tag und willst bei dir bleiben, dich um dich und die Bedürfnisse deines Kindes kümmern … doch dann macht es wieder „peng“ und ihr seid beide auf 180, schreit euch an, Türen knallen usw.
Wenn dein Kind dich aggressiv macht, möchte ich dich ganz herzlich dazu einladen, dir selbst zu vergeben. Wir sind alle Menschen, wir haben alle unsere Trigger, die uns zum Ausflippen bringen.
Nimm die Wut als Geschenk an und frage weiter:
Was bringt dein Kind dazu, sich so und so zu verhalten? Und warum reagierst du darauf mit Wut? Was erzählt das über euch beide, was könnt ihr daraus lernen?
Es ist ein Prozess, und manchmal dauert er lang, und oft ist er schmerzhaft und verwirrend. Er stellt alte Glaubenssätze und Gewissheiten in Frage.
Und doch denke ich, dass es keine bessere Alternative gibt, als diesen Lernprozess anzunehmen und diesen Weg zu gehen.
Weiter die Wut regieren zu lassen, bei dir, bei deinem Kind, in eurem Familienalltag? Wir sind hier, um genau das anders zu machen.
Wenn sich ein Streit nicht vermeiden lässt: Lerne, mit deinem Kind richtig zu streiten
Manchmal werde ich von Mamas und Papas gefragt, wie sie Streit in der Familie verhindern können.
Ich bin der Meinung, dass etwas anderes das Ziel sein darf:
Ein Streit ist ein Konflikt und Konflikte entstehen immer zwischen Menschen. Immer!
Sobald zwei Leute miteinander zu tun haben und unterschiedliche Bedürfnisse aufeinandertreffen, steht der erste Konflikt im Raum.
Und das wird immer so sein – auch für unsere Kinder. Die Frage ist, wie wir damit umgehen und ob wir im Herzen bereit sind, eine Lösung zu finden.
Dass Kinder im sicheren Familienhafen lernen dürfen, wie Konflikte gut gestaltet werden können, ist ein unglaubliches Geschenk für sie.
Es gehört zu unseren wertvollsten Aufgaben, durch gelebtes Beispiel unseren Kindern zu vermitteln, wie sie sich in Konflikten verhalten und schlussendlich eine Lösung finden können.
Das hat viel mit Wertschätzung zu tun, mit wertschätzender Kommunikation.
Und ich denke, der Umgang mit Konflikten hat auch damit zu tun, dass wir verstehen, dass ein Streit dadurch entsteht, dass die Bedürfnisse eines Menschen (vorerst) unversöhnlich auf die Bedürfnisse eines anderen Menschen prallen.
Und wie wunderbar ist es, dem dann nachspüren zu dürfen: Was ist eigentlich gerade mein Bedürfnis, was ist das Bedürfnis des anderen, in dem Fall das Bedürfnis meines Kindes?
Und wie kann es uns gelingen, beide Bedürfnisse bestmöglich zu erfüllen und in Einklang zu bringen?
Fazit
Streiten ist oft unangenehm. Weil wir im Rausch der Wut oft vergessen, uns selbst und unser Gegenüber wirklich zu sehen.
Wir sind im Überlebenskampf.
Deshalb versuchen wir häufig, Streit und Konflikte zu vermeiden. Doch hinter jedem Streit, hinter jedem Konflikt stecken unerfüllte Bedürfnisse.
Wenn wir es ablehnen, diese wahr- und ernst zu nehmen und ihnen keinen Raum geben, bleiben wir auf einem Pulverfass sitzen, das bei der nächstbesten Gelegenheit in die Luft geht.
Ich finde, dass ein Streit eine wunderbare Einladung ist, uns mit unerfüllten Bedürfnissen auseinanderzusetzen. Wir lernen also immer etwas über uns und auch unsere Kinder lernen, ihre Bedürfnisse zu spüren, zu kommunizieren und verantwortungsvoll mit ihnen umzugehen.
Und schon nehmt ihr damit auch der Wut den Wind aus den Segeln.
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