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Kind will nur die Mama – das steckt hinter der Mama-Fixierung deines Kindes und so löst du sie in 4 Schritten

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„Mammmmmmaaaaaaaaaa! Ich will zu Mammmmmmmmmmmaaaaaaaaaaaa!“

Situationen wie diese gibt es in fast allen Familien: Der Papa möchte das Kind ins Bett bringen, doch dein Kind ruft die ganze Zeit nach Mama. Oder: Dein Kind tut sich beim Spielen weh und lässt sich von niemand anderem beruhigen als von Mama.

Hand aufs Herz: Das ist für alle Beteiligten eine sehr herausfordernde Situation. Für den Papa, weil er den Eindruck hat, abgelehnt zu werden und weniger wichtig zu sein. Für die Mama, weil sie beinahe rund um die Uhr in Beschlag genommen wird und die eigenen Bedürfnisse immer wieder hinten an stellt. Und das Kind? Das hat wahrscheinlich ein großes Bedürfnis nach mehr Sicherheit.

Das Schöne: Diese Sicherheit dürfen und könnt ihr als Eltern den Kindern geben. Wie du das umsetzen kannst, liest du in diesem Artikel!

Woher kommt die Mamafixierung beim Kind?

Häufig sind es die Mamas, die das erste Jahr oder auch die ersten zwei, drei Jahre die Hauptbezugsperson für das Kind sind. Viele Frauen nehmen nach der Geburt eines Kindes den überwiegenden Teil der Elternzeit – und kümmern sich dann meist auch in der Nacht um das Kind, weil der Papa morgens früh aufsteht.

Deshalb ist die Bindung zur Mama oft stärker als die zu allen anderen Personen. Denn Mama ist immer da. Und da Mamas in der Regel mehr Zeit mit dem Kind verbringen, verstehen sie oft die Signale des Kindes leichter als Papas. So kann es sein, dass das Kind bei Mama tatsächlich seine Bedürfnisse nach Sicherheit und Geborgenheit besonders erfüllt bekommt. Das darf alles sein!

Die spannende Frage ist aus meiner Sicht: Wie begleiten wir Situationen, in denen eine andere Person für das Kind zuständig ist?

Kind will nur von Mama ins Bett gebracht werden - ein Beispiel aus dem Familienalltag

Die Mama-Fixierung kann sich in vielen alltäglichen Situationen zeigen. Der Klassiker ist das Zu-Bett-Bringen. Denn für viele Kinder ist dieser Übergang vom Tag in die Nacht eine Herausforderung. Sie sind müde vom Tag, brauchen also Schlaf, gleichzeitig brauchen sie Bewegung und möglicherweise auch Spiel und Spaß. In vielen Familien ist das Schlafengehen deshalb Abend für Abend eine Herausforderung. Denn auch wir Erwachsenen sind ja nach einem anstrengenden Tag erledigt und brauchen Leichtigkeit, Selbstbestimmung und Erholung.

Das Kind hat in dieser Übergangssituation ein besonders großes Bedürfnis nach Sicherheit. Wenn es meist die Mama ist, die das Kind zu Bett bringt, erfüllt die Mama dieses Bedürfnis des Kindes: weil das Kind es so gewöhnt ist.

Wenn dann doch mal der Papa das Kind ins Bett bringt, ruft nach Mama. Für einen müden Papa kann es ganz schön schwierig sein, da mit den eigenen Gefühlen umzugehen. Vielleicht entsteht beim Papa Wut oder Enttäuschung – starke Gefühle!

Wir als Erwachsene haben gelernt, mit unseren Gefühlen umzugehen. Wir dürfen da in die Selbsteinfühlung gehen und in herausfordernden Situationen mit dem Kind die Führung übernehmen.

Ist der Vater für das Kind nicht vertrauenswürdig?

Wenn wir uns mal in die Situation der Papas reinversetzen: Es kann ja schon herausfordernd sein, die Gefühlsausbrüche des Kindes zu begleiten, die Traurigkeit, die Wut.

Denn die Papas sind zum einen mit starken Gefühlen des Kindes konfrontiert. Zum anderen haben sie den Eindruck, vom eigenen Kind abgelehnt zu werden. Es kommt schnell zu Gedanken wie „Mein Kind mag mich weniger als die Mama“ – also jede Menge Selbstzweifel in der Vaterrolle, vielleicht auch Traurigkeit, Wut oder Frust. Das kann schwer auszuhalten sein und führt oft zu einem Gefühl der Überforderung.

Und gleichzeitig erfordert ja die Situation mit dem Kind, dass der Papa in diesem Moment die Führung übernimmt. Keine leichte Nummer. Doch es lohnt sich, den Weg zu gehen. Denn je öfter das gelingt, desto mehr wächst das Vertrauen und damit die erfüllte Sicherheit auf Seiten des Kindes.

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Die Mama-Fixierung lösen - so kannst du den Vater in 4 Schritten mehr mit einbeziehen und stärkst gleichzeitig die Vater-Kind-Beziehung

Was können Väter in solchen Situationen tun? Und wie können Mamas die Papas unterstützen? Wir gehen das mal Schritt für Schritt durch.

Schritt 1: Klarheit bei den Eltern

Auf jeden Fall brauchen erst mal die Eltern Klarheit darüber, wer jetzt gerade zuständig ist. Wenn beide sich einig sind, dass jetzt gerade der Papa zuständig ist, dann gilt das. Das ist Elterliche Führung, die dem Kind Sicherheit gibt und damit dann auch Vertrauen entstehen lässt.

Also: Die Eltern entscheiden, wer sich jetzt gerade um das Kind kümmert. Und das bedeutet: Der Papa hat dann eben auch die Aufgabe, die Frustration oder Traurigkeit des Kindes zu begleiten.

Wenn die Mama da ist, gibt es natürlich immer die Möglichkeit, dass der Papa etwas sagt wie: „Hey, ich find das grad echt schwierig. Bist du bereit, mich zu unterstützen und zu übernehmen?“ Das darf so sein. Es ist nur wichtig, dass dies die Entscheidung der Eltern ist. Vermeide dabei unbedingt Formulierungen wie: „Jetzt muss es wieder die Mama machen, weil du hier so rumschreist.“ Damit landet die Verantwortung für die eigene Überforderung nämlich beim Kind. Sondern eher: „Ich übernehme hier kurz, weil Papa gerade Unterstützung braucht. Und ich mache das gern.“

Schritt 2: Die Situation vorbereiten

Es ist oft hilfreich, „Träger“ für Mama-Nähe griffbereit zu haben. Also Dinge, die für das Kind ganz eng mit Mama verknüpft sind: ein Foto, ein T-Shirt, ein von Mama mit Liebe aufgeladenes Kuscheltier. So ist Mama-Nähe immer da, auch wenn Mama gerade physisch abwesend ist. Das T-Shirt, das Foto oder was auch immer ihr mit Mama-Liebe aufladen möchtet, geben dem Kind Geborgenheit. Euer Kind braucht am Anfang etwas Unterstützung, die Strategien anzunehmen, mit denen es Mama-Nähe erfahren kann, ohne dass Mama gerade selbst da ist.

Schritt 3: Wie der Papa das Kind einfühlsam begleiten kann

Es gibt Zeiten, in denen die Mama außer Haus ist oder der Papa die Situation wirklich allein lösen möchte. Vielleicht sprecht ihr im Vorfeld darüber, wie der Papa mit den starken Gefühlen des Kindes umgehen kann.

Hier sind ein paar Sätze, wie der Papa Einfühlung gehen und sein Kind begleiten kann:
„Du bist ganz verzweifelt/traurig/wütend, stimmt’s?“
„Du möchtest jetzt gerade Mama bei dir haben?!”
“Du brauchst gerade ganz viel Mama?!“

Die Gefühle des Kindes, darüber könnt ihr ja auch im Vorfeld sprechen, dürfen sein. Indem der Papa in Worte fasst, was das Kind empfindet, vermittelt er seinem Kind: „Ich sehe dich mit deinen Gefühlen und Bedürfnissen.“ Und die dürfen so sein, wie sie sind.

Deshalb verzichte auf Beschwichtigungen oder Erklärungen wie „Mama kommt ja bald wieder“ oder „Morgen ist die Mama wieder den ganzen Tag da“. Was zählt: Heute mache ich es, der Papa. Und dann lautet die Botschaft: „Ich habe verstanden, du vermisst Mama. Gleichzeitig bin ich jetzt gerade für dich zuständig.“ Das ist Elterliche Führung, und die gibt dem Kind Sicherheit.

Und dann meistern Papa und Kind das zusammen! Ohne Belohnung und Bestrafung, ohne Ablenkung, ohne Manipulation.

Was wäre Manipulation? Na, solche Sätze, die wir bestimmt auch alle schon mal irgendwo gehört haben: „Wenn du jetzt nicht zu weinen aufhörst, ist die Mama bestimmt ganz traurig“ oder auch „… bin ich ganz traurig“. Ablenkung wäre beispielsweise: „Kuck mal, ist doch gar nicht so schlimm, morgen ist ja schon wieder die Mama für dich zuständig.“

Der Papa hat die Aufgabe, diese Art der Gefühlsausbrüche beim Kind anzunehmen. Ich gebe zu: Das ist erst einmal ein ungewohnter Ansatz. Die meisten von uns, ich übrigens auch, haben in der Kindheit gelernt und als verinnerlicht: „So verhält man sich nicht. Das macht man nicht. Man schreit nicht so rum. Man darf nicht so heulen.“

Lasst uns das alles über Bord werfen! Was „man“ machen darf, tun soll, vermeiden muss – das kann uns doch völlig schnuppe sein. Uns geht es um die Verbindung und die Erfüllung der Bedürfnisse unserer Kinder. Und dabei darf es auch mal laut werden.

Also, nochmal kurz, weil ich es so wichtig finde: Diese starken Gefühle, die das Kind hat, die dürfen sein. Ich weiß, wie herausfordernd es sein kann, ihnen Raum zu geben. Nur es bleibt dabei: Das Kind darf die Mama vermissen. Und gleichzeitig kann der Papa aus seiner Elterlichen Führung heraus sagen: „Ich sehe, dass du sehr traurig bist. Wir schaffen das jetzt gemeinsam. Ich bin für dich da. Ich helfe dir, das zu schaffen.“

Situationen, in denen das Kind lernt, wie es mit den eigenen, starken Gefühlen zurechtkommt, stärken darüber hinaus seine Frustrationstoleranz – besonders dann, wenn sie einfühlsam und hinsichtlich der kindlichen Bedürfnisse begleitet werden.

Schritt 4: Mit jeder gemeinsam gemeisterten Situation wachsen Vertrauen und Sicherheit

Wunderschön an einer solchen Begleitung des Kindes finde ich, dass aus dem gemeinsamen Durchleben dieser herausfordernden Situation zwischen Papa und Kind ganz viel Bindung entstehen kann. Das Kind versteht: „Papa versteht mich. Papa kümmert sich um mich. Bei Papa bin ich in Sicherheit. Papa hilft mir, das zu schaffen.“ Das fühlt sich für beide gut an. Und für die Mama auch.

Fazit

Mama-Fixierung entsteht daraus, dass Mamas in den ersten Lebensmonaten oder -jahren des Kindes meist mehr Zeit mit dem Kind verbringen. Wenn die Eltern sich einig sind und gemeinsam in ihre Elterliche Führung gehen, kann ebenso der Papa dem Kind das Bedürfnis nach Sicherheit erfüllen – es kann halt erfordern. Doch wenn Papa und Kind gemeinsam einige herausfordernde Situationen meistern, ist die so erarbeitete Papa-Kind-Verbindung ein Gewinn für die ganze Familie.

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Herzlich Willkommen auf meinem Blog!

Ich bin Kathy Weber, 2-fache Mama und ausgebildete Trainerin der Gewaltfreien Kommunikation nach M. Rosenberg.
Ich helfe dir zu verstehen, was dein Kind dir mit seinem Verhalten wirklich sagen möchte und wie ihr Konflikte im Alltag in Verbindung lösen könnt.

Inhaltsverzeichnis

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