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Anschreien von Kindern – das macht es mit deinem Kind und warum du es unbedingt unterlassen solltest

zuletzt aktualisiert:

Inhaltsverzeichnis

Der Alltag mit Kindern ist manchmal ganz schön herausfordernd, stimmt’s?! Sicher kennst du diese Situationen, in denen du eh schon total gestresst bist und dann wirst du auch noch wütend auf dein Kind: weil es nicht hört, was du sagst,, beim „Helfen“ deine Lieblingstasse fallen lässt oder mit dem Essen spielt und der Boden voller Nudeln und Tomatensauce ist.. Anlässe für Wutausbrüche gibt es im Familienalltag viele. Gehörst du auch zu den Menschen, bei denen dann der Blutdruck rasant ansteigt? Du bist auf 180 und meinst, gleich zu platzen vor Wut? Und manchmal passiert dann eben das, was du eigentlich nie wolltest: Du schreist dein Kind an.

Wut ist eins unserer intensivsten Gefühle. Sie sucht sich ein Ventil. Denn wenn wir wütend sind, will der Dampf raus – und er findet seinen Weg.

Warum es deutlich zielführendere Strategien gibt als zu schreien, was das Anschreien mit deinem Kind macht und wie du deine Wut auf andere Bahnen leiten kannst – das erzähle ich dir hier!

So verzichtest du langfristig auf das Anschreien und bringst deine Elternwut unter Kontrolle

Zuerst mal möchte ich dir als schnellen und wirksamen Tipp ans Herz legen: Finde Exit-Strategien. Du kennst ja das Gefühl, wenn die Wut in dir hochsteigt. Das sind wertvolle Sekunden, in denen du noch handeln kannst – bevor du schreist. Meine liebsten Exit-Strategien sind Klassiker wie: bis zehn zählen (vorwärts, rückwärts, in Zweier-Schritten usw.), einen Schluck Wasser trinken, die Hände abwechselnd zu Fäusten ballen und wieder entspannen, dreimal tief ein- und ausatmen usw.

Okay, das klingt jetzt vielleicht irgendwie albern oder nach „Bringt doch eh nix“. Tatsächlich gibt’s dazu viele Studien, die zeigen, dass mit Exit-Strategien effektiv das vegetative Nervensystem runterfährt – und damit auch die Wut. Probier’s mal!

Das ist jedoch nur so ein Ding aus dem Erste-Hilfe-Kasten. Unser Ziel ist es, viel früher anzusetzen, damit Exit-Strategien irgendwann überflüssig werden, weil es für die Wut andere Wege gibt als das Schreien. Deshalb schauen wir da doch gern noch mal genauer hin.

Schon oft haben mir verzweifelte Eltern erzählt: „Kathy, mein Kind macht mich oft so wütend und aggressiv!“ Und übersetze ich gern und sage: „Dein Kind macht dich nicht wütend.“ Klar, da werde ich erst mal schräg angeguckt. Lass mich erklären, was ich meine: Dein Kind macht dich keinesfalls aktiv wütend. Vielmehr ist es so, dass dein Kind bei dir Gefühle auslöst, in diesem Fall die Wut.

Was ist der Unterschied?

Ich finde den Unterschied riesengroß. Denn für unsere Gefühle sind wir selbst verantwortlich. Du kannst entscheiden, wie lange du diese Gefühle hast. Du kannst entscheiden, wie du mit diesen Gefühlen umgehen möchtest. Du kannst dir überlegen, was dir diese Gefühle sagen wollen. Und, vor allem: Du kannst dir Strategien überlegen, wie du dich um dich kümmern kannst, bevor dich die Wut überwältigt. Damit liegt der Ball ganz klar in deinem Spielfeld! Denn dein Kind ist zwar der Auslöser für deine Wut – keinesfalls die Ursache deiner Wut. Diese Unterscheidung finde ich ganz wichtig, und sie zeigt uns auch, wo wir ansetzen können: bei uns.

Ich schreie mein Kind oft an - daher kommt die Eltern-Wut

Dass wir für unsere Gefühle selbst verantwortlich sind: Das ist eine der Grundannahmen der Gewaltfreien Kommunikation. Eine weitere lautet:

Mit jedem Verhalten versuchen wir, uns Bedürfnisse zu erfüllen.

Welche unerfüllten Bedürfnisse hinter der Wut stecken können? Da fallen mir ganz viele ein, z. B. das Bedürfnis nach Ruhe, nach Aufmerksamkeit, nach Verbundenheit, nach Unterstützung, nach Spaß, nach Leichtigkeit, nach Respekt, nach Harmonie … Ach, es gibt noch viele, viele mehr!

anschreien-von-kindern-beduerfnisse

Und genau das ist mein Impuls für dich:

Wenn du oft wütend wirst und dein Kind anschreist oder anschreien möchtest, dann gehe in die Selbsteinfühlung und spüre dem nach. Du darfst dich um dich kümmern! Denn nur so kannst du wieder in Verbindung mit deinem Kind kommen.

Oft landen wir in unserer eigenen Kindheit, wenn wir unserer Wut nachspüren – hallo, inneres Kind.

Wie war das bei dir:

Durftest du als Kind wütend sein? Oder hat deine Wut Ablehnung ausgelöst? Hattest du Angst, wenn du wütend wurdest, dass dich dann keiner mehr lieb hat? Hast du Sätze gehört wie „So verhält man sich nicht“, „Das macht man doch nicht“, die sich als Glaubenssätze in dein Inneres geschrieben haben?

Bei vielen von uns ist es vermutlich so oder ähnlich gewesen. Und dann weckt die Wut unseres Kindes unsere eigene Wut von damals wieder auf. Und wir werden gleich noch wütender, so nach dem Schema: „Warum darf mein Kind jetzt wütend sein, ich durfte als Kind nie wütend sein!?“

Also bei den meisten von uns geht’s da um die unerfüllten Bedürfnisse des inneren Kindes. Du bist herzlich eingeladen, da mal hinzuschauen: Was waren das für unerfüllte Bedürfnisse, wegen derer du als Kind wütend warst? War es vielleicht das Bedürfnis nach Schutz, nach Geborgenheit, nach Empathie, nach Sicherheit, nach Liebe, nach Führung, nach Orientierung?

Ja, das ist ein ganz schönes Brett für die meisten von uns. Das ist ein tiefer Prozess, der deutlich länger dauert als mal schnell ein paar Minuten Exit-Strategie. Doch er lehrt uns so unglaublich viel über uns. Und das Tolle ist: Wir dürfen uns die damals unerfüllten Bedürfnisse nun rückwirkend erfüllen und so in Heilung kommen.

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Leichtigkeit im Familienalltag - Meine Top 10 Strategien

Wut, eines unserer stärksten Gefühle: Weil das Thema Wut so viele von uns Eltern beschäftigt, habe ich dazu einen Audio-Kurs ins Leben gerufen: “Aus WUT mach LIEBE”. Darin findest du zahlreiche Impulse: Wie du mit deiner Wut in Kontakt kommst, sie besser verstehen lernst und einen anderen Umgang mit ihr findest.

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Was passiert mit meinem Kind, wenn ich es anschreie?

Wir sind die wichtigsten Bezugspersonen unserer Kinder, sie sind absolut von uns abhängig. Deshalb ist es für Kinder lebensgefährlich, wenn diese (Ver)Bindung abreißt. Als Eltern sind wir für die Unversehrtheit unseres Kindes verantwortlich. Dabei geht es außer um körperliche Gesundheit auch um die emotionale Unversehrtheit. Kinder anzuschreien, sie für ihr Verhalten oder ihre Gefühle zu bestrafen, ist für mich ganz klar emotionale Gewalt.

Dazu kommt, dass unsere Kinder von uns lernen, wie wir Beziehungen leben und beispielsweise mit Konfliktsituationen umgehen.

Positiv gesagt:

Wenn unser Kind von uns einen bewussten und eigenverantwortlichen Umgang mit unserer Wut lernt (z. B. Exit-Strategien, um uns kümmern, unsere Bedürfnisse selbst zu erfüllen, wird es sich als Erwachsener deutlich leichter tun, mit der eigenen Wut umzugehen.

Wenn wir das Kind anschreien, ohne dies danach zu bedauern und ohne danach wieder in Verbindung zu kommen, bleibt beim Kind der Eindruck zurück: Wer Macht hat, darf schreien, und wer schreit, hat recht. Unsere Vorstellung davon, wie Menschen miteinander umgehen sollten, ist jedoch eine andere, oder?! Also meine jedenfalls schon. Ich möchte raus aus dem Machtkampf.

Was kann ich tun, wenn ich mein Kind angeschrien habe?

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Wir sind uns sicher einig: Wir wollen vermeiden, unsere Kinder anzuschreien, um Grenzen zu setzen.

Und doch kann es sein, dass es dir passiert. Es klingt vielleicht platt, doch es ist so: Du bist ein Mensch, und als Mensch hast du nun mal Gefühle. Da kann es sein, du hast den „Aus WUT mach LIEBE“-Kurs durchgearbeitet, vielleicht noch Blogtexte gelesen, Podcasts gehört und dich selbst erforscht und dir Exit-Strategien überlegt – und dann trotzdem geschrien. Ich lade dich ein: Sei milde mit dir. Gib dir Mitgefühl.

Einen neuen Umgang mit der Wut zu finden, ist ein Prozess. Das geht niemals von heute auf morgen. Ich kenne diese Situationen selbst sehr, sehr gut. Ich hatte auch als Kind schon starke Wutausbrüche. Die wurden mir allerdings damals untersagt. Dadurch habe ich in meiner Kindheit gar keinen Umgang mit meiner Wut gelernt und sie und mich stattdessen für falsch gehalten.

Inzwischen weiß ich diese starken Gefühle sehr zu schätzen. Denn sie erzählen uns viel über uns selbst. Doch auch ich habe erst als erwachsener Mensch diesen wertschätzenden Umgang mit meiner Wut gelernt. Dafür bin ich sehr dankbar. Und es ist nie zu spät, sich auf diesen Weg zu machen!

Doch zurück zur Frage: Was kannst du tun, wenn du trotz aller Selbsteinfühlung die Fassung verloren und dein Kind angeschrien hast? Zum einen möchte ich dich natürlich einladen, dich weiter um dich zu kümmern und zu schauen, welche Bedürfnisse da bei dir erfüllt werden möchten.

Zum anderen wünschst du dir hier vielleicht auch einen Impuls, wie du in der „Akut-Situation“ mit deinem Kind reagieren kannst, wenn du es angeschrien hast.
Das Wichtigste ist, dass ihr wieder in Verbindung kommt. Und dass dein Kind versteht, dass du dein Verhalten bedauerst. Etwa so: „Ich bedauere, dass ich dich gerade angeschrien habe. Ich wünsche mir, dass wir friedvoll miteinander umgehen. Ich kümmere mich darum, dass ich das zukünftig so hinkriege, wie ich das möchte.“

Damit ist die Verantwortung bei dir und ich lade dich ein, da dranzubleiben und weiter nach deinen Bedürfnissen zu schauen. Davon profitierst du, davon profitiert dein Kind, und es profitieren alle anderen Menschen in deinem Umfeld.

Zusammenfassung

Wut fühlt sich ziemlich blöd an. Und manchmal führt sie dazu, dass wir Sachen tun, die wir nie tun wollten – wie zum Beispiel unser Kind anzuschreien. Und doch habe ich gelernt, dass meine Wut mir ganz viel über mich erzählen kann. Nämlich über meine unerfüllten Bedürfnisse, für die ich die Verantwortung übernehmen darf und die ich mir erfüllen darf.

Ich wünsche mir, dass auch du einen Umgang mit deiner Wut findest. Komm mit mir auf die Reise, du bist herzlich eingeladen!

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Wut hat meist mit Überforderung zu tun. Zugegeben: So ein Familienalltag ist ja auch oft herausfordernd. Doch die gute Nachricht ist, dass wir viel tun können, um ihn uns leichter zu machen. Klingt gut für dich? Dann schnapp dir gern mein kostenloses E-Book für mehr Leichtigkeit im Familienalltag!

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