Teenager will keine Hausaufgaben machen? 6 Tipps, wie du dein Kind motivierst – ganz ohne Druck

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Hand auf Herz:

Die Pubertät ist eine herausfordernde Zeit. Das höre ich von ganz vielen Eltern und das war teilweise auch mit meinem Teenagersohn Günther so.

Vor allem die Hausaufgaben und allgemein das Thema Schule sind in der dritten Autonomiephase immer wieder Anlass für Konflikte und Frust.

Ist auch dein Teenager-Kind lustlos und unmotiviert, wenn es um Hausaufgaben und Schule geht?

Habt ihr Wortmeldungen von Lehrern, dass die Schulleistung deines Kindes sinkt?

Fragst du dich, wie du dein Kind beim Lernen und bei den Hausaufgaben unterstützen kannst?

Dann hab ich da was für dich. Und zwar geht es mir zuerst mal um das Verständnis, warum dein Teenager sich so verhält. Und dann schauen wir, wie du ihm helfen kannst. Los geht’s!

Warum haben Teenager keinen Bock auf Schule und Lernen?

Lass uns erst mal ins Verständnis kommen:

Was ist da los bei den Jugendlichen? Warum sinken bei vielen Teenagern die Schulleistungen ab, wenn sie in die dritte Autonomiephase kommen?

Nach meinem zertifizierten Erziehungs- und Beratungskonzept der LilaLiebe® beginnt die dritte Autonomiephase, also die Pubertät, ab circa neun Jahren.

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Und das heißt:

Es gibt hier eine sehr starke Veränderung, die den ganzen jungen Menschen betrifft: den Körper, den Geist und die Seele.

Ich habe mal einen Satz dazu gehört, den ich sehr passend finde. Er geht so: Bei Teenagern sind Teile des Gehirns wegen Renovierung vorübergehend geschlossen.

Mit diesem Satz, mit diesem Bild können viele Eltern was anfangen. Vielleicht kennst du das auch: Manchmal besprechen wir etwas mit unserem Teenager – und gefühlt eine Stunde später weiß unser Kind kaum mehr, worüber und dass wir überhaupt gesprochen haben. Krass. Was geht denn mit dem/der, denkst du vielleicht.

Ich möchte, dass wir da Verständnis entwickeln. Die Kinder machen das keinesfalls mit Absicht oder um uns zu nerven.

Sie sind nur gerade in einem riesengroßen Umbruch. Und auch die Bedürftigkeit ändert sich in diesem Übergang von der zweiten in die dritte Autonomiephase – darauf gehe ich später noch ein.

Wenn du noch mehr über das Thema Schulstress wissen möchtest und wie ihr Wege raus aus Druck und Drama findet, so lies gerne meinen Herzenslexikon-Artikel dazu.

Was geht in deinem Kind vor?

Du bist also Mama oder Papa eines Teenager-Kindes und sorgst dich, weil dein Kind keine Hausaufgaben machen möchte.

Dein Kind ist völlig im Nein. Es zeigt keine Bereitschaft mitzumachen und kein Interesse voranzukommen.

So ist jedenfalls dein Eindruck.

Warum das so ist? Weil die Kinder mit ihrem Umbau an Körper, Geist und Seele erst mal heillos überfordert sind.

Und das äußert sich in ihrem Verhalten. Es kann sich unter anderem in Schulunlust und Hausaufgabenverweigerung zeigen.

Unsere Kinder brauchen uns da. Auch wenn sie uns schon so groß erscheinen – sie brauchen uns. Sie brauchen vor allem: Elterliche Führung, Elterliche Liebe, Achtung und Autonomie.

Wie kannst du deinem Kind schenken, was es braucht? Wie könnt ihr gemeinsam konkrete Strategien erarbeiten? Das schauen wir uns gleich an.

Herausforderungen mit deinem Teenager meistern!

Wenn dein Kind gerade in der dritten Autonomiephase ist, habt ihr wahrscheinlich außer bei den Hausaufgaben noch mehr Herausforderungen. Wie kommt ihr raus aus dem „Nein!“ und rein ins freiwillige Mitmachen? Dafür entwickle ich gerade ein Produkt: für alle Eltern, bei denen zu Hause die Pubertät eingezogen ist.

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Was sollte ich NICHT tun?

Du willst wissen, wie du dein Teenager-Kind auf dem Weg zu intrinsischer Motivation begleiten kannst, wie ihr Schul- und Hausaufgaben-Konflikte aus eurem Familienalltag raubekommt und wie es einfach wieder flutscht?

Dazu gebe ich dir gleich konkrete Impulse.

Vorab ganz kurz zur Klärung (wenn du schon voll in der GFK drin bist, weißt du Bescheid), worauf wir auch in der dritten Autonomiephase verzichten wollen: klaro, Belohnung und Bestrafung.

Wenn du dir noch mal reinziehen willst, warum es so sinnvoll ist, auf Belohnung und Bestrafung zu verzichten und wie das im Familienalltag aussehen kann, lies gerne den Herzenslexikon-Artikel dazu.

Also lasst uns Sätze begraben wie:

„Wenn du deine Hausaufgaben machst, dann bekommst du mehr Taschengeld.“

Oder:

„Wenn du deine Hausaufgaben nicht machst, dann hast du eine Woche lang Handyverbot.“

Oder was auch immer dir da einfallen würde.

Darauf verzichten wir, weil wir bedingungslose Liebe leben wollen und weil wir die intrinsische Motivation fördern wollen.

Die Frage ist: Wie schaffen wir es, dass das Kind die Hausaufgaben weder für uns macht noch für die Schule – sondern für sich selbst? Die Antwort: Ich darf als Mama oder Papa in meine Führung kommen, in meiner bedingungslosen Liebe sein und dieses Kind achten mit all dem, was es mitbringt.

Und jetzt kommen wir zu den Strategien.

Teenager will nicht lernen - 6 Tipps wie du dein Kind motivieren kannst

Tipp 1: Erfülle das Bedürfnis nach Sicherheit

Die Frage ist doch:

Was braucht dein Kind in der Pubertät?

Ich bin mir sicher, weiß es aus meiner eigenen Mutterschaft und vielen, vielen Beratungsgesprächen:

Teenager brauchen in der Zeit ihres Großumbaus unfassbar viel Sicherheit.

Sicherheit ist ein Oberbedürfnis, an die einige Unterbedürfnisse geknüpft sind. Diese darfst du dir als Mama oder Papa bewusst machen.

Tipp 1 - Erfülle das Bedürfnis nach Sicherheit

Es geht um Bedürfnisse wie zum Beispiel Geborgenheit, Schutz, Struktur, Routine, Rituale.

Regeln – würden manche vielleicht sagen. Gerade bei Jugendlichen ist das ja so ein Thema. Wie viele Eltern haben mir schon gesagt:

„Mein Teenager hält sich an keinerlei Regeln mehr!“

Wenn ihr da allgemein ein Thema mit dem Einhalten von Absprachen habt, findest du in meinem Herzenslexikon-Artikel zu Regeln für Kinder viele Impulse.

Doch zurück zum Thema Hausaufgaben.

Ich bin mir sicher:

Teenager, die keine Hausaufgaben machen, schreien nach Sicherheit, weil sie in einem Umbruch sind.

Und als Elternteil darfst du dir anschauen: Wo kannst du deinen Teenager da unterstützen?

Für das Oberbedürfnis Sicherheit braucht es vor allem die Elterliche Führung.

Deshalb ist die Frage:

Wo und wie kannst du wieder mehr in deine Führung gehen? Schauen wir uns an.

Tipp 2: Gehe in deine Elterliche Führung

Auf Elternseite entsteht ja in der dritten Autonomiephase oft so eine Erwartungshaltung:

„Du bist jetzt zwölf/dreizehn Jahre alt, das kannst du jetzt auch mal alleine machen. Du bist jetzt ein Teenager. Jetzt sieh mal zu, dass du klarkommst.“

Das heißt:

Die Bereitschaft der Eltern, hier mitzumachen, ist weniger gegeben.

Tipp 2 - Gehe in deine Elterliche Führung

Nur:

Wenn ich mir dieses Wesen angucke, dann habe ich da einen elf-/zwölf-/dreizehnjährigen Menschen, der teilweise gleichzeitig die Bedürftigkeit eines Drei-/Vierjährigen hat.

Also das darf ich erkennen. Und gleichzeitig darf ich voller Achtung sehen, dass da ein fast erwachsener Mensch vor mir ist, der Raum braucht, Erfahrungen sammeln zu dürfen, der Respekt erfüllt haben möchte, der außerdem ganz viel Wertschätzung braucht.

Und wenn das alles unerfüllt ist, dann hat mein Teenager keinen Bock mitzumachen.

Die Bereitschaft zu kooperieren ist unter Null. Und das äußert sich beispielsweise, indem er oder sie sagt:

„Ich mache keine Hausaufgaben, ich mache den Scheiß nicht mit.“

Ja, weil sie in der Schule selten das bekommen, was sie brauchen. Und wir wollen ja die intrinsische Motivation, also die aus sich heraus, das freiwillige Mitmachen – statt extrinsischer Motivation.

Das ist eigentlich in jeder Autonomiephase das ähnliche Thema – nur die Verhaltensweisen und wie wir mit unseren Kindern darüber reden, ändert sich mit den Jahren. Für Eltern, die den Eindruck haben, dass ihr Kind „nicht hört“, also die Kooperation verweigert, habe ich übrigens einen eigenen Herzenslexikon-Artikel geschrieben.

Klaro:

Die Kinder brauchen Unterstützung, um aus der Verweigerung in die Freude am Mitmachen zu kommen.

Sie brauchen eine gewisse Form von Führung und gleichzeitig brauchen sie Raum, Erfahrungen sammeln zu können.

Das heißt:

Wir erfüllen unserem Teenager das Bedürfnis nach Sicherheit und gleichzeitig das nach Autonomie.

Und da braucht es dich als Mama oder Papa, als führende Person an der Seite deines Kindes. Da braucht es deine Bereitschaft, Schutzschild zu sein: neben und hinter dem Kind zu stehen, sich auch mal vor das Kind hinzustellen, wenn es um die Kommunikation mit Lehrkräften und der Schule geht.

Und weil die Autonomie soooo wichtig ist, kriegt sie einen Extra-Tipp.

Tipp 3: Erfülle das Bedürfnis nach Autonomie

Wenn ich so einen Teenager vor mir habe, der keine Hausaufgaben machen möchte, dann würde ich zu ihm oder ihr nie sagen:

„Du benimmst dich wie ein: Dreijährige:r.“

Doch im Grunde ist dieses vehemente Nein zu den Hausaufgaben das Gleiche wie so ein Nein zum Zähneputzen, Nein zum Fernseherausmachen, Nein zum Mitmachen.

Tipp 3 - Erfülle das Bedürfnis nach Autonomie

Es ist, als ob das Kind auf einmal in seinem Verhalten wieder rückläufig wäre.

So ist es keineswegs, sondern Teenager wollen vielmehr mit ihrem Verhalten auf etwas aufmerksam machen.

Sie brauchen also wieder mehr Elterliche Führung, allerdings eben angepasst auf die Autonomiephase, in der sie sich befinden.

Und das ist in der dritten Autonomiephase, also der Pubertät: selber Erfahrungen sammeln zu wollen.

Was passiert denn in der Schule?

Das fängt ja schon in der Grundschule an, dass es wenig Räume gibt, selber Entscheidungen treffen zu können. Es werden Regeln erstellt, bei denen die Kinder sehr selten mitentscheiden können. Und das geht über die Jahre so weiter.

Die Kinder sind groß geworden und müssen immer weiter funktionieren. Sie haben bestimmte Dinge zu machen, weil sie von ihnen erwartet werden. Die Kinder können wenig mitentscheiden, sie können auch wenig selber machen.

Ein Stück kommt es darauf an, in welche Schule dein Kind geht.

Doch allgemein gesprochen hat das Schulkonzept selber dafür kaum bis überhaupt keine Ressourcen. Da geht es einzig und allein um das Fachliche.

Und es wird kaum je hinterfragt: Was brauchen denn die Kinder, um lernen zu können?

Zudem gibt es ja auch sehr individuelle Lerntypen.

Was alle Kinder brauchen, ist Autonomie: selber machen, selber entscheiden und selber Erfahrung sammeln können.

Wie gehen wir jetzt also damit um? Die Kinder sind verzweifelt, sie sind überfordert, sie sind frustriert, traurig, sauer, vielleicht auch zornig und aggressiv.

Manche fühlen sich einsam und alleine. Das kann sehr, sehr unterschiedlich sein.

Wenn dein Kind auf seinen Hausaufgabenfrust mit Wutausbrüchen reagiert und dich das selber regelmäßig auf die Palme bringt, hilft dir vielleicht mein Herzenslexikon-Artikel zum Thema Wut beim Kind – mit Impulsen und Strategien, die in allen drei Autonomiephasen anwendbar sind.

Ich bin mir sicher:

All die Teenager, die da sitzen und sagen:

„Ich habe keinen Bock auf diesen Scheiß, ich mache die Hausaufgaben nicht“, schreien danach, dass da jemand ist, der sie an die Hand nimmt und der ihnen voller Achtung entgegentritt und Räume schafft, selber Erfahrungen sammeln zu können.

Lasst uns den Jugendlichen Raum dafür geben, sich mit sich selber auseinanderzusetzen, statt zu erwarten, dass sie sich so und so verhalten.

Und ständig wird bei Teenagern von Respekt gesprochen: Teenager seien respektlos.

Nur:

Wie werden sie denn behandelt?

Ich persönlich empfinde es als äußerst respektlos, wie Teenager in der Schule behandelt werden.

Das sehe ich bei meinem eigenen Teenagersohn. Es wird sehr selten geguckt, was diese Menschen wirklich brauchen.

Das dürfen wir als Mama oder Papa machen. Wir dürfen schauen:

Wo befindet sich gerade dieser Mensch zwischen Kind und Erwachsenem? Wo kann ich den abholen und wie kann ich ihm helfen, in die intrinsische Motivation zu kommen?

Deshalb gehen die Teenager irgendwann auf die Barrikaden, weil sie überhaupt gar keinen Raum haben für dieses Autonomiebedürfnis, das sie je nach Alter haben, in dem sie gerade sind.

Und dann wird immer mehr Druck ausgeübt, immer mehr Hausaufgaben, immer mehr Bestrafung, Kollektivstrafen. Und die Motivation mitzumachen, wird immer geringer. Und die Teenager fühlen sich immer weniger verstanden, immer weniger gesehen und geachtet.

Das heißt für uns als Eltern:

Wir geben den Kindern Struktur und Führung mit Ritualen, Routine und Geborgenheit. Und gleichzeitig berücksichtigen wir ihre Autonomie und geben ihnen Raum, eigene Erfahrungen zu machen.

Dafür braucht es neben Elterlicher Führung und natürlich Elterlicher Liebe auch Elterliche Achtung diesem Wesen gegenüber. Denn die Kinder in der dritten Autonomiephase haben das Bedürfnis Achtung, was sich erfüllt, indem wir unter anderem Bedürfnisse wie Respekt, Integrität und Wertschätzung erfüllen.

Deshalb dürfen wir als Eltern wirklich hinschauen: Welchen Menschen habe ich da vor mir? Das ist ein Mensch, der zwischen Kind und Erwachsenem ist. Das ist ein Mensch, der in seiner letzten großen Entwicklungsphase ist. Das ist ein Mensch, der alles braucht, damit er weiter wachsen kann.

Tipp 4: Schenke deinem Kind Wertschätzung

Dafür brauchen Teenager auch ganz viel Wertschätzung. Und auch wenn es in der Schule gerade suboptimal läuft, findest du aus deiner Elterlichen Liebe heraus garantiert Verhaltensweisen, die jede Menge Wertschätzung verdienen.

Tipp 4 - Schenke deinem Kind Wertschätzung

Etwa so:

Das ist eine Form, wie du mit einem Teenager anfangen kannst zu reden.

Und lasse auch wirklich Raum dafür, dass es äußerst selten für alles sofort eine Lösung braucht. Gib deinem Teenager Unterstützung dabei, Erfahrungen zu sammeln.

Tipp 5: Probiert aus, was passt!

Jetzt zurück zu unserer konkreten Herausforderung mit den Hausaufgaben.

Ich möchte euch dazu einladen, euch für Experimente und neue Sichtweisen zu öffnen.

Was passiert denn, wenn das Kind keine Hausaufgaben macht? Das probieren wir mal aus. Was passiert, wenn das Kind die Hälfte der Hausaufgaben macht? Was passiert, wenn es sie macht?

Tipp 5 - Probiert aus, was passt!

Mit meinem Sohn habe ich gerne so Studien gemacht, so ne Art wissenschaftliche Studien.

Das ging so:

Wie geht es mir damit, wenn ich eine Woche lang oder wenn ich an einem Tag keine Hausaufgaben mache? Wie war dann der nächste Schultag? Und das haben wir verschriftlicht.

Wir haben Strichlisten gemacht mit Smileys. Wie habe ich mich gefühlt? Wie und was möchte ich gerne lernen? Was ist mir wichtig in dem bestimmten Fach? Wie kann ich mir Unterstützung holen, wenn die Hausaufgaben zu viel sind? Wie kann ich das erkennen?

Wie können wir einen Weg finden, dass die Hausaufgaben machbar sind? Was gibt es alles für Möglichkeiten?

Das haben wir gemeinsam ausprobiert. Und zwar keineswegs mit dem Ziel, dass es sofort klappt.

Das Ziel ist weniger, dass das Kind die Hausaufgaben macht, sondern das Ziel ist, dass das Kind erkennt, was es selber braucht, warum es das machen möchte und wie es die Hausaufgaben machen kann.

Tipp 6: Nimm das Drama raus

Keine Hausaufgaben gemacht, schlechte Note geschrieben:

Das ist alles kein Weltuntergang. Nur die meisten von uns haben ja gelernt: Wenn wir nicht funktionieren, dann ist Liebesentzug die Folge.

Dann gehören wir nicht mehr dazu. Und das steckt auch in uns Erwachsenen noch drin: Also diese Angst davor, was passiert, wenn das Kind keine Hausaufgaben macht.

Tipp 6 - Nimm das Drama raus

Schmeiß die Sorge, dass aus deinem Kind nichts wird, weil es keine Hausaufgaben macht, über Bord.

Ich bin ein großer Fan davon, das Drama rauszunehmen.

Nur weil dein Kind mal keine Hausaufgaben macht, dreht sich die Welt trotzdem weiter.

Nur: Ich gucke keinesfalls einfach dabei zu. Ich bleibe präsent. Ich bleibe in meiner Führung. Voller Achtung, voller bedingungsloser Liebe begleite ich mein Kind durch diese Prozesse und ermögliche ihm, Erfahrungen sammeln zu dürfen.

Und dann? Dann wird es einen Moment geben, wo dein Kind in der Schule total engagiert ist.

Dann ebbt das vielleicht wieder ab, braucht dein Kind wieder deine Begleitung. Vielleicht braucht ihr dann wieder neue Strategien und dann kommt dein Kind wieder eine Weile besser klar und dann ebbt es wieder ab.

Das sind Entwicklungsprozesse, die sein dürfen und dein Kind lernt unglaublich viel dadurch. Es lernt etwa zu erkennen: Wie kann ich mich um mich kümmern?

Und:

Ich bin wichtig und ich werde hier zu Hause voller Respekt behandelt, weil ich okay bin, so wie ich bin. Und: Gemeinsam finden wir Wege.

Freiwilligkeit, das ist das Ziel. Wie komme ich raus aus dem Gedanken „Ich muss die Hausaufgaben machen“ und rein in den Gedanken „Ich mache die für mich, weil mir XY wichtig ist. Und bei bestimmten Dingen verzichte ich darauf, sie zu tun. Das entscheide ich für mich.“

Und ich würde mich wirklich auch noch mal damit auseinandersetzen, auch mit dem Kind gemeinsam überlegen:

Was für ein Lerntyp ist denn dein Kind? In welcher Atmosphäre kann dein Kind besser lernen? Welche Art von Lernen und wie viele Pausen braucht dein Kind? Zu welcher Uhrzeit kann es am besten die Hausaufgaben machen?

Kommuniziert das auch gerne der Schule: dass ihr gerade dabei seid, gemeinsam herauszufinden, wie dein Kind am besten lernen kann.

Vielleicht hat die Schule ja auch noch Ideen. Nur sei auf jeden Fall hier Schutzschild für dein Kind. Kommt raus dem Müssen und rein in die Freiwilligkeit.

So war das bei meinem Teenagersohn Günther und mir

Auch mein Sohn Günther hatte mit Hausaufgaben lange Schwierigkeiten.

Er war erst auf einer Schule, wo es sehr viele Hausaufgaben gab.

Dann hat er gewechselt auf eine Schule, an der es eine Wochenhausaufgabe gab.

Da ging es leichter, denn er war wesentlich mehr in der intrinsischen Motivation.

Danach ist er auf die Sekundarschule gekommen, also auf die Gesamtschule. Da gab es viel Auf und Ab.

Wir haben gemeinsam herausgefunden, dass er teilweise hinterherhängt, dass er Unterstützung braucht. Deshalb haben wir Nachhilfe ausprobiert.

Dadurch wurde es besser. Irgendwann sagte Günther, dass er keine Nachhilfe mehr braucht. Er hatte gelernt, sich selber zu organisieren, sich selber zu strukturieren.

Er hat gelernt, sich selber vorzunehmen, welche Note er in welchem Fach haben möchte. Und das muss ja auch keineswegs immer eine Eins sein.

Er kommt jetzt klar. Er hat gelernt, sich um sich zu kümmern.

Jetzt ist es so, dass es Hausaufgaben gibt, die er macht, und es Hausaufgaben gibt, bei denen er ganz bewusst sagt, dass sie keinen Sinn für ihn machen.

Dass das keine Art sei, wie er lernen kann. Günther braucht den Stoff und manchmal macht er es dann einfach anders.

Teenager und Schule - So war das bei meinem Teenagersohn Günther und mir

Einmal hat er zum Beispiel einen anderen Aufsatz als den vorgegebenen gelesen und hat dann zu dem von ihm gewählten Aufsatz eine Interpretation geschrieben und die abgegeben.

So hat er auch gelernt, für sich einzustehen. Er kann sagen:

„Das macht so für mich keinen Sinn. Das Thema interessiert mich wenig. Ich möchte das gerne anders machen.“

Und er hat erfahren, dass Lehrer dann durchaus bereit sind, sich darauf einzulassen. Gerade während seiner Zeit in Amerika war das ganz spannend.

Da gab es tatsächlich sehr viele Möglichkeiten, mit den Lehrkräften in den Austausch zu gehen.

Denn es ist ja auch wichtig zu gucken: Wo liegt denn das Interesse des Kindes und wie kann das Kind in diesem Interessenbereich die Sachen lernen, die in der Schule abgefragt werden?

Da gibt es durchaus Möglichkeiten.

Fazit

Finde gemeinsam mit deinem Kind heraus, was es braucht, um aus eigener Motivation Hausaufgaben zu machen und zu lernen.

Probiert rum, welche Strategien für dein Kind passen. Und nimm vor allem den Druck und das Drama raus.

Sei ein Schutzschild für dein Kind. In der Schule mag es mal so und mal so laufen.

Doch dein Kind lernt bei eurem Prozess so viel anderes, was mindestens so wichtig ist wie der Schulstoff: dass es sich auf dich absolut verlassen kann … dass es sich um sich selber kümmern kann … und dass es genauso gut ist, wie es ist.

Den Rest schafft ihr auch!

Gleichzeitig gilt:

Wenn du dein Kind in seiner Eigenständigkeit und Autonomie unterstützt, wirst du bei den Lehrkräften auf wenig Gegenliebe stoßen. Da kann es durchaus zu Konflikten kommen und für uns als Eltern ist es eine Gratwanderung.

Doch wenn die elementar wichtigen Bedürfnisse der dritten Autonomiephase unerfüllt bleiben, hinterlässt das bei Teenagern Frustration. Hallo, Schulstress!

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Herzlich Willkommen auf meinem Blog!

Ich bin Kathy Weber, 2-fache Mama und ausgebildete Trainerin der Gewaltfreien Kommunikation nach M. Rosenberg.
Ich helfe dir zu verstehen, was dein Kind dir mit seinem Verhalten wirklich sagen möchte und wie ihr Konflikte im Alltag in Verbindung lösen könnt.

Inhaltsverzeichnis
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