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Dein Kind will nicht schlafen? 5 Tipps aus dem Familienalltag, damit dein Kind freiwillig schlafen geht!

zuletzt aktualisiert:

Inhaltsverzeichnis

Es ist jeden Abend dieselbe Situation:

Ihr habt gegessen, es ist Zeit für dein Kind, ins Bett zu gehen und vorher ins Bad zum Zähneputzen und Waschen. Du weißt, was morgen alles ansteht und wie viel Schlaf dein Kind braucht. Tja – und dein Kind? Rennt vor dir weg, ruft, dass es noch gar nicht müde sei oder – seid ihr einmal im Bett angekommen – steht einfach wieder auf oder ruft nacheinander “Maaamaaa, ich hab noch Hunger!” oder “Paaapaaa, ich muss nochmal auf die Toilette!”.

Das allabendliche Drama ist vorprogrammiert und von Leichtigkeit keine Spur. Dein Kind will einfach nicht schlafen – und du wünschst dir nichts sehnlicher, als dass es einfach mal läuft, dein Kind gern ins Bett geht, sich freiwillig hinlegt und einschläft. Läuft es, wie oben beschrieben, fühlst du dich hilflos, wirst wütend und überlegst, mit welchen Argumenten oder Tricks du dein Kind wohl überzeugen könntest, dass Schlafen so viel schöner ist, als dieser Stress.

Ich freue mich, dass du hier bist und das liest, denn ich zeige dir jetzt, was dein Kind braucht, um schlafen zu können, wie du ihm dabei helfen kannst und mit welchen 5 Tipps ihr die Schlafsituation so lösen könnt, dass ihr alle bekommt, was ihr braucht.

Warum wollen Kinder nie ins Bett, wenn sie sollen?

Warum SOLLEN Kinder überhaupt ins Bett?
Nun, wenn du mich schon etwas kennst, weißt du, dass bei mir niemand irgendetwas tun MUSS. Deswegen MUSS auch kein Kind schlafen. Und doch, das weißt du genauso wie ich, haben Kinder einen deutlich höheren Schlafbedarf als Erwachsene. Kinder brauchen also Schlaf, genau wie du und ich, um gesund zu bleiben – und davon eben mehr als wir.

Warum möchte dein Kind nun also partout nicht schlafen oder kann nicht einschlafen?

Da schauen wir jetzt genauer hin. Und das tun wir, in dem wir uns im Sinne der Gewaltfreien Kommunikation zuerst einmal vor Augen halten, dass unser Verhalten – und damit auch das deines Kindes – Ausdruck erfüllter oder unerfüllter Bedürfnisse ist.

Nun haben wir auf der einen Seite das Bedürfnis nach Schlaf, das abends offensichtlich unerfüllt ist. Möchte dein Kind dennoch lieber wach bleiben, weigert sich ins Bett zu gehen, steht immer wieder auf oder schläft einfach nicht ein, hat es augenscheinlich andere Bedürfnisse, die unerfüllt sind. Und genau nehmen wir uns jetzt mal vor.

Im ersten Schritt möchte ich dir zeigen, was dein Kind grundsätzlich braucht, um einschlafen zu können. Im nächsten Schritt nehmen wir uns das Zubettgehen als solches vor.

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“Ich kann nicht schlafen”
– Auf deine Haltung kommt es an.

“Ich kann nicht schlafen”
– Auf deine Haltung kommt es an.

Will oder kann ein Kind nicht einschlafen und das über Wochen und Monate hinweg, kann das für Eltern ein echtes Trigger-Thema sein. Anders als beim Anziehen, beim Essen, beim Kita- oder Schul-Nein oder bei fast allen Situationen, die innerhalb der Familie zuverlässig für Konflikte sorgen, können wir den Schlaf nicht herbeiführen.

Den Schuh können wir anziehen, beim Essen gibt es zahlreiche Möglichkeiten – dafür sorgen, dass ein Kind schläft, können wir nicht. Diese empfundene Ohnmacht kann schnell zu Wut und Verzweiflung führen.

Schließlich wollen wir, dass es unseren Kindern gut geht und sind für ihre Fürsorge verantwortlich. Außerdem ist da der Wunsch nach Selbstbestimmung, denn meistens beginnt die Zeit, die wir entsprechend unserer eigenen Bedürfnisse selbst gestalten können, dann, wenn das Kind schläft.

Was du tun kannst, wenn dein Kind dich wütend macht, verrate ich dir in meinem Artikel “Mein Kind macht mich aggressiv – die Wut gegen das eigene Kind”.

 

Kann oder will dein Kind nicht schlafen und Wut oder Ärger steigen in dir auf, kommt es auf deine Haltung an:

“Dein Kind reizt dich nicht mit Absicht, ärgert dich nicht oder fordert dich nicht heraus – dein Kind tut es für sich und braucht deine Unterstützung. Es tut sein Bestmögliches.”

Kann oder möchte dein Kind also nicht einschlafen, braucht es deine Hilfe. Es braucht weder Manipulation im Sinne von Belohnung oder Bestrafung noch Sätze wie “Du willst doch morgen auch fit sein!”, die ihm die Verantwortung für die Erfüllung seiner Bedürfnisse überstülpen. Doch was braucht es dann?

Falls du hier kurz pausieren und verstehen möchtest, warum eine Elternschaft ohne Belohnung (und Bestrafung) so wertvoll ist für dein Kind, empfehle ich dir folgenden Artikel in meinem Herzenslexikon:

“Belohnungssystem für Kinder – wie du mit 5 Tipps dein Kind in einer Erziehung ohne Belohnung begleitest & es gleichzeitig zur Kooperation motivierst”

Wie viel Schlaf braucht dein Kind wirklich?

Deine Aufgabe als Elternteil ist es, dein Kind so zu beobachten, dass du genau weißt, wie viel Schlaf es braucht und das auch immer wieder individuell anzupassen.

Klar, es gibt viele Richtwerte und Empfehlungen – und doch darfst du all das getrost beiseite packen und dir statt Statistiken einfach dein Kind anschauen. Denn es gibt Kinder, die brauchen sehr viel Schlaf und Kinder, die mit deutlich weniger Schlaf zurechtkommen und die mitunter wirklich noch hellwach sind, wenn ihre Eltern meinen, es wäre jetzt Zeit, die Augen zuzumachen.

Dein Kind braucht Nähe & Geborgenheit, um einschlafen zu können.

Was dein Kind braucht, um wirklich einschlafen zu können, ist die Erfüllung seiner Bedürfnisse nach Nähe und Geborgenheit. Beides schenkt ihm die Sicherheit, die wir Menschen evolutionär einfach brauchen, um überhaupt in den Schlaf finden zu können.

Auch wenn es heute keinen Säbelzahntiger mehr gibt, so braucht ein Kind doch die Gewissheit, dass jemand da ist. Deswegen fällt es vielen Kindern so schwer, alleine einzuschlafen. Das kann als Elternteil an den Nerven zehren und zu Gedanken führen wie “Das muss doch auch mal alleine klappen!” oder “Unser Kind ist jetzt X Jahre alt, ist es nicht unnormal, dass es immer noch nicht alleine schlafen kann?!”.

Je nach Alter deines Kindes kann es also sein, dass das Bedürfnis nach Nähe so stark ist, dass es nur einschlafen kann, wenn ein Elternteil neben ihm liegt oder zumindest mit im Raum ist. Achte hier auch auf deine eigenen Bedürfnisse. Bist du bereit, dein Kind in den Schlaf zu begleiten?

Falls nein, findet hier andere Lösungen, mit denen sich dein Kind sich geborgen fühlt und deine Bereitschaft, deinem Kind hier zu helfen statt genervt zu sein oder es zu verurteilen.

Ich habe Angst vor Gespenstern!”
- Dein Kind braucht Schutz.

Jeder Mensch ist gewillt, zum Wohle der Gemeinschaft beizutragen.

Auch ohne Säbelzahntiger wird es immer mal wieder vorkommen, dass dein Kind Ängste hat, die es besonders in der Dunkelheit und beim Einschlafen beschäftigen. Mit dem Alter werden die Dinge selbst sich verändern – und doch wird diese Angst für einige Jahre bleiben und sich bei manchen Kindern kaum, bei anderen hingegen stark bemerkbar machen. Egal ob es Monster, Gespenster, wilde Tiere oder ganz andere Geschöpfe oder Dinge sind, vor denen dein Kind sich fürchtet: Diese Ängste sind absolut normal – und sie dürfen da sein. Wichtig ist, wie du damit umgehst. Denn was dein Kind jetzt braucht, ist Schutz. Es braucht die Gewissheit, dass du seine Ängste siehst, annimmst und es bei dir beschützt ist.

Warum Orientierung Sicherheit schenkt.

Orientierung ist ein Unterbedürfnis des großen Bedürfnisses nach Sicherheit. Das heißt, weiß dein Kind genau, wo es lang geht, wer zuständig ist und was als nächstes passiert, schenkt ihm das Sicherheit – und die wiederum braucht es, um schlafen zu können.

Was deinem Kind viel Orientierung gibt, sind feste Rituale und Abläufe. Diese sind gerade bei der Abendroutine wichtig, weil sie zusätzlich helfen, sich zu entspannen. Dein Kind weiß genau, wie alles läuft und dass du alles im Griff hast. Achte daher darauf, dass ihr einen ähnlichen Ablauf am Abend habt, dass ihr zu einer ähnlichen Zeit ins Bett geht etc.

Orientierung schenkst du deinem Kind außerdem, indem du Verantwortung übernimmst und ihm Entscheidungen abnimmst, die es selbst (noch) nicht treffen kann. Zum Beispiel die Entscheidung darüber, wann es Zeit fürs Bett ist und wie viel Schlaf es braucht. Und ebenso, indem du entscheidest, welche Priorität die Bedürfnisse deines Kindes haben und welches am dringendsten erfüllt werden will. Denn klar kann es sein, dass dein Kind noch spielen möchte, bevor es ins Bett geht oder im Bett am liebsten noch fünf Bücher anschauen will – zu entscheiden, ob die Erfüllung des Bedürfnisses nach Schlaf noch warten kann oder nicht, ist deine Verantwortung.

Aufkommenden Frust bei deinem Kind begleitest du natürlich empathisch.

Hängt es mit der Trotzphase zusammen?

Die sogenannte “Trotzphase” bezeichne ich ja gern als Autonomiephase, weil dein Kind in diesen insgesamt 3 Phasen nach und nach sein eigenes ICH entwickelt. Falls du mehr darüber wissen möchtest, empfehle ich dir von Herzen meinen Artikel “Der ultimative Trotzphase-Guide – wenn dein Kind einfach nicht hört und ständig „Nein!” sagt”.

Im Zeitraum der ersten Autonomiephase, also ab ungefähr zwei Jahren, entdeckt dein Kind auch, dass es selbst Einfluss darauf hat, ob und wann es schläft. Und genau hier kommt der Drang, selbst zu entscheiden, wann es ins Bett geht.

Merke:

DU bist verantwortlich für das Bedürfnis deines Kindes nach Schlaf, für seine Gesundheit und sein Wohlergehen – du entscheidest also, wann dein Kind ins Bett geht. Selbstverständlich, nachdem du alle Bedürfnisse gecheckt hast.

Das kann bei deinem Kind zu einem heftigen Wutausbruch führen. Und auch diesen darfst du empathisch begleiten.

Denn was dein Kind an dieser Stelle auch braucht, ist deine Führung. Es braucht dich und deine klaren Ansagen, um es schaffen zu können, ins Bett zu gehen.

Übrigens können auch allabendliche Sätze wie

“Ich bin nicht müde.”

“Ich habe noch Hunger.”

“Ich muss nochmal pullern!”

klare Anzeichen dafür sein, dass dein Kind eigentlich Führung braucht. Denn diese Dinge sind Strategien deines Kindes, dir zu sagen, dass es Hilfe braucht.

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Wie dein Kind das macht, was du sagst!

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Was also tun, wenn dein Kind partout nicht ins Bett gehen möchte?

Werden wir konkret.

Tacheles ist quasi mein zweiter Vorname. Also: Es ist abends, du beginnst mit der Abendroutine und sagst:

“Jetzt geht's ins Badezimmer!”.

Kooperiert dein Kind, gibst du dir selbst ein High Five für deine Klarheit. Weigert sich dein Kind und spielt beispielsweise weiter, rennt weg oder sagt einfach “Nein”, gehst du zu ihm hin, begibst dich auf seine Augenhöhe und berührst es, beispielsweise an den Knien oder an der Schulter.

Beobachte, was du siehst: „Ah, du spielst hier gerade mit den Autos – da hast du Spaß, oder?!“

Du versuchst herauszufinden, was dein Kind gerade braucht, um mitmachen zu können. Du schenkst Empathie.

Und jetzt kommst du in deine Führung, denn deine Entscheidung steht fest. Du hast herausgefunden, was dein Kind braucht, um kooperieren zu können und begleitest es entsprechend, beispielsweise spielerisch mit den Autos ins Bad oder indem ihr die benötigte Bewegung in die Abendroutine einbaut. Du führst dein Kind liebevoll zu der Handlung, die du entschieden hast.

Falls dein Kind nicht kooperiert, kommst du ins Handeln, denn du weißt, welche Folgen es hat, wenn ihr jetzt nicht ins Badezimmer geht, denn das Bedürfnis nach Schlaf möchte erfüllt werden. Du übernimmst die Führung und hilfst deinem Kind, es zu schaffen.

Damit stellst du andere Bedürfnisse über die Autonomie deines Kindes. Deswegen wird es voraussichtlich mit einem Wutausbruch protestieren. Doch dein Kind kann die Konsequenzen der Situation noch nicht absehen, es braucht deine liebevolle Führung. Jemanden, der das kann. Den Frust begleitest du, behältst dabei die Nerven und lässt dich nicht wütend machen. Gleichzeitig bleibst du bei deiner Entscheidung, weil du genau weißt, warum du so handelst.

Mit Sätzen wie “Ich habe dich jetzt schon 3-mal gebeten”, “Es ist wichtig, dass du jetzt kommst” oder “Gleich geht es ins Bett und du brauchst deinen Schlaf” überträgst du deinem Kind die Verantwortung oder stellst sein Bedürfnis nach Autonomie über sein Bedürfnis nach Schlaf.

Wenn es beim Zubettgehen immer wieder hakt, finde Wege, wie du die Situation und auch dein Kind anders vorbereiten kannst. Hilf deinem Kind dabei, die Übergänge zu gestalten und seine eigenen Erfahrungen zu machen.

5 Tipps aus dem Familienalltag
- das kannst du tun, wenn dein Kind nicht schlafen gehen will

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Zum Abschluss möchte ich noch 5 Strategien mit dir teilen, wie du das Schlafengehen so gestalten kannst, dass die Bedürfnisse ALLER erfüllt sind und dein Kind sicher und geborgen in den Schlaf finden darf.

Tipp Nr.1: Bettzeit statt Schlafenszeit

Bei uns Zuhause gibt es statt der Schlafenszeit die Bettzeit. Das heißt, es gibt eine bestimmte Zeit, zu der meine Tochter Waltraud im Bett ist. Wann das ist, entscheide ich – ich passe es selbstverständlich ans Alter und an die Gegebenheiten an. Wir laden gemeinsam den Schlaf ein und ich sorge dafür, dass alle Bedürfnisse erfüllt sind.

Gleichzeitig kann ich nicht entscheiden, dass sie JETZT schläft. Für mich ist wichtig, DASS sie im Bett liegt. Ob sie noch ein Buch anschaut oder ihren Kuscheltieren noch Lieder vorsingt, darf sie selbst bestimmen.

Tipp Nr.2: Eine Schlafsituation finden, die für alle passt

Eine Schlafsituation zu finden, die für die ganze Familie passt, ist so wichtig, damit ihr alle euer Bedürfnis nach Schlaf bestmöglich erfüllen könnt. Braucht dein Kind beispielsweise viel Nähe, kann es ihm helfen, neben dir zu schlafen statt in seinem eigenen Zimmer.

Für mich persönlich ist ein Familienbett keine Option, weil ich selbst nicht in den Schlaf finde, wenn sich neben mir jemand viel bewegt. Auch mein Mann hält nichts von einem geteilten Bett mit einem 5-jährigen Kind.

So haben wir uns die Bedürfnisse aller angeschaut und entschieden, dass unsere Tochter in ihrem eigenen Bett schläft, was direkt neben unserem steht. Das war die Lösung, die für uns drei am besten gepasst hat und auch meiner Tochter ihre Bedürfnisse nach Geborgenheit, Sicherheit, Schutz und Nähe erfüllt.

Tipp Nr.3: Wiegen & Nähe tanken

Hat meine Tochter Schwierigkeiten, für den Schlaf bereit zu sein, lieben wir es beide, wenn sie sich auf meinen Schoß setzt und ich sie in meinen Armen wiege. Dabei singe ich Schlaflieder und sage immer wieder “dein Schlaf darf kommen”.

Das Wiegen fährt das Nervensystem herunter. Das Kind kommt zur Ruhe, die Nähe und das Singen schenken zusätzliche Sicherheit. Gemeinsam den Schlaf einzuladen, hilft deinem Kind, sich darauf einzustellen und nimmt den Druck, dass es “jetzt schlafen MUSS”.

Tipp Nr.4: Auspowern vor dem Schlafengehen

Viele Kinder wollen oftmals nicht ins Bett oder stehen wieder auf, weil ihnen noch Bewegung fehlt. Sie sind ganz zappelig und es will ihnen einfach nicht gelingen, still liegen zu bleiben. Grundsätzlich ist das Bedürfnis nach Bewegung eins, was im Laufe des Tages schon erfüllt werden darf.

Sollte das – aus welchen Gründen auch immer – nicht ausreichend passiert sein, findet gemeinsam einen Weg, wie ihr das nachholen könnt. Beispielsweise indem ihr auf dem Bett springt, noch ein paar Hampelmänner gemeinsam macht oder noch zwei Runden als Pferde oder Tiere der Wahl durch die Wohnung oder euer Haus rennt.

Tipp Nr.5: Schutz vor Gespenstern und co.

Nimm die Sorgen und Ängste deines Kindes an.

Statt beispielsweise zu sagen “Es gibt keine Gespenster / Monster / Werwölfe” frag nach, wie diese Wesen aussehen könnten, was sie tun und was ihr wiederum machen könnt, um sicher zu ein. So findest du etwas über dein Kind heraus und kannst mit ihm gemeinsam Strategien für seine Sicherheit entwickeln.

In einer Beratung hatte ich beispielsweise eine Mama, die mir von ihrem Kind berichtete, dass sich wochenlang vor Gespenstern fürchtete, nachdem es in der Kita davon gehört hatte.

Auf meinen Impuls hin, genauer nachzufragen, fand sie heraus, dass diese Gespenster dem Kind immer wieder die Zunge herausstrecken und das Kind Sorge hatte, sie könnten ihm nachts die Bettdecke wegnehmen. Gemeinsam entwickelten sie die Strategie, vor dem Schlafengehen allen Gespenstern ebenfalls die Zunge heraus zu strecken, was beiden viel Spaß machte – und das Kind so zuzudecken, dass die Decke “diebstahlsicher” war. Wenige Tage später waren Gespenster kein Thema mehr, das Kind fand selbst in den Schlaf – und die beiden waren so sehr in Verbindung.

Zusammengefasst:
Nicht ins Bett gehen wollen = unerfüllte Bedürfnisse bei deinem Kind!

Kann oder will dein Kind nicht ins Bett, kann das an vielfältigen Dingen liegen – Fakt ist, dass eines oder mehrere seiner Bedürfnisse unerfüllt sind. Deine Aufgabe ist es, herauszufinden, welche das sind und diese so zu erfüllen, dass dein Kind freiwillig ins Bett gehen kann. Es braucht deine Hilfe.

Und egal, welche Strategie ihr für das Zubettgehen oder das Einschlafen findet: Entwickelt sie gemeinsam und achtet darauf, dass sie für ALLE Beteiligten passen. Mindestens genauso wichtig wie der Schlaf deines Kindes ist dein eigener.

Es gewinnt also niemand, wenn du deinem Kind zuliebe nachts wach liegst, weil das Bett zu eng ist oder du die Nächte auf dem Boden vor dem Bett deines Kindes verbringst. Du bist für die Bedürfnisse deines Kindes ebenso verantwortlich wie für deine eigenen und übernimmst die Verantwortung dafür.

DU entscheidest, wo und wie du schläfst, nicht dein Kind. In einem von dir abgesteckten Rahmen wiederum darf dein Kind darüber mitbestimmen, wie ihr die Abendroutine gestaltet.

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