Teenager-Kind hält sich nicht an Absprachen – so gelingen Absprachen und Vereinbarungen mit deinem Teenager

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„Du warst schon wieder nicht zur vereinbarten Uhrzeit zu Hause!“

„Es war deine Aufgabe, das Geschirr abzuspülen – warum hast du das nicht gemacht?“

„Kannst du nicht einfach mal deine Hausaufgaben machen

„Warum hältst du dich eigentlich nie an Absprachen?“

So brüllt der Wolf in uns. In der Pubertät fühlen sich viele Eltern besonders oft und besonders stark herausgefordert. Wir sind gestresst und genervt. Wir haben den Eindruck, dass unsere Teenager-Kinder sich zu selten an Absprachen halten und keine Strategie für das Zusammenleben mehr richtig funktioniert.

Warum die dritte Autonomiephase besonders herausfordernd sein kann (für die Jugendlichen und für die Eltern!) und wie es endlich besser klappt mit Verabredungen und Absprachen – darum geht’s hier in diesem Artikel.

Die wichtigsten Infos zusammengefasst:

Teenager befinden sich im Komplettumbau: Zeitweise ist das Gehirn wegen Renovierung und Neubau geschlossen.

Elterliche Achtung und Entscheidungen selbst zu treffen ist für Jugendliche essentiell wichtig.

Vereinbarungen schriftlich festzuhalten kann helfen.

Mein Kind kommt immer zu spät nach Hause! Warum Verabredungen für deinen Teenager herausfordernd sind

In der dritten Autonomiephase, auch Pubertät genannt, ist dein Kind komplett im Umbau.

Das Gehirn, der Körper, die Seele deines Kindes: Das wird gerade alles umprogrammiert.

Es gibt diesen Spruch (leider ist mir der Urheber unbekannt):

„Wenn Kinder in der Pubertät sind, dann sind einige Bereiche im Gehirn wegen Renovierung geschlossen.“

Und dann ist das wie in Berlin mit den Baustellen. Da weißt du heute selten, wo morgen die Baustelle ist und wie lange sie ist. Und dann ist sie auf einmal verschwunden und taucht woanders wieder auf.

So ist das mit der Pubertät. Und du denkst vielleicht: „Das ging doch jetzt die ganze Zeit über gut.“

Oder:

„Wieso hat mein Kind das vergessen? Da haben wir doch gestern erst drüber gesprochen!“

Also wenn du dich fragst, warum dein Teenager solche Schwierigkeiten hat, sich an Absprachen zu halten, dann mache dir bewusst, dass dein Kind in einer tiefgreifenden Entwicklungsphase ist.

Wir als Eltern neigen dazu, Kinder in der Pubertät mit Erwachsenen zu vergleichen. Denn sie sind ja körperlich “schon groß”.

Und sie wollen so viel selber machen, selber entscheiden und selber erfahren. Gleichzeitig dürfen wir uns immer wieder bewusst machen: Sie sind keine Erwachsenen.

Bei Kleinkindern fällt das weniger schwer.

„Er ist ja erst drei, er lernt das noch.“

Oder:

„Sie ist ja erst sechs. Klaro braucht sie noch Unterstützung.“

Beim Teenager dagegen denken Eltern oft:

„Er ist ja schon zwölf. Da muss er (oder sie) doch mal das und das auf die Kette kriegen.“

Also das wäre aus meiner Sicht mal der erste Schritt: dass wir uns klarmachen, dass wir an Teenager oft Erwartungen haben, deren Erfüllung für die Kinder sehr schwierig ist.

Und dass insgesamt und überhaupt die Zeit der Pubertät auch für Kinder eine riesengroße Herausforderung ist.

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Was tun und wie reagieren, wenn dein Kind zu spät nach Hause kommt?

Ich möchte dich wirklich einladen, dich von diesen Bewertungen zu lösen … „mein Kind hat schon wieder nicht“ „nie macht mein Teenager, was ich sage“ … und so weiter.

Es ist tatsächlich so, dass Teenager mit bestimmten Dingen Herausforderungen haben, weil sie gerade sehr mit sich selbst beschäftigt sind.

Und gleichzeitig wollen sie ja in der dritten Autonomiephase auch eigene Erfahrungen sammeln.

Wenn ich Erfahrungen sammeln will, kann ich keinesfalls immer gleich alles richtig machen. (Mal abgesehen davon, dass es kein Richtig und kein Falsch gibt.)

Teenager dürfen Fehler machen (falls es überhaupt so etwas wie Fehler gibt).

Sie dürfen herausfinden, wie das ist, wenn sie später nach Hause kommen als verabredet.

Wenn sie versäumen, sich an etwas zu halten. Und sie dürfen erfahren, dass sie dafür keine Verurteilung erleben. Sondern dass sie das eben ausprobieren dürfen.

Was passiert, wenn ich später als verabredet nach Hause komme? Was heißt das für mein Bedürfnis nach Zuverlässigkeit?

Jeder Mensch hat das Bedürfnis nach Zuverlässigkeit. Und darum geht es ja eigentlich bei Verabredungen und Absprachen. Wie kann ich das Bedürfnis nach Zuverlässigkeit erfüllen?

Das dürfen Kinder lernen.

Also wenn jetzt beispielsweise die Absprache ist, dass das Kind um 18.30 Uhr nach Hause kommt, kann das Kind auch dann zuverlässig sein, wenn es später heimkommt. Etwa indem es Bescheid sagt – per WhatsApp. Oder indem es kurz anruft.

Das heißt:

Das Kind darf lernen, dass es auch zuverlässig ist, wenn es eine Absprache ändert oder eine Verabredung absagt.

Für uns als Eltern heißt das: Wie treffen wir Vereinbarung so, dass wir unseren Kindern dabei helfen, zuverlässig sein zu können? Dazu gebe ich dir gleich konkrete Impulse.

Sich endlich an Ausgehzeiten und Verabredungen halten: praktische Strategien für mehr Kooperation

Wie also kannst du deinem Kind helfen, sich an Vereinbarungen und Absprachen zu halten?

1. Schriftliche Vereinbarungen schaffen Verbindlichkeit

Um Verbindlichkeit und Zuverlässigkeit ins Familienleben mit Teenagern zu bekommen, kann eine schriftliche Dokumentation eine geeignete Strategie sein.

Und zwar ganz gleich, ob es darum geht, dass dein Kind zu einer bestimmten Uhrzeit zu Hause sein soll oder ob ihr eine bestimmte Aufgabenverteilung im Haushalt vereinbart habt.

Behalte gerne im Sinn, dass dein Teenager-Kind im Komplettumbau ist und sein Gehirn momentan renoviert wird.

Es ist daher keine böse Absicht, wenn dein Kind Sachen vergisst, die ihr ausgemacht habt. Dein Kind braucht Unterstützung dabei, sich an Absprachen und Vereinbarungen zu halten.

Das können Zettel sein – oder auch einfach WhatsApp-Nachrichten, in denen ihr aufschreibt, was ihr vereinbart habt.

Je nachdem, was zu euch passt. Wenn ihr Papier cooler findet, kannst du natürlich auch von deinem Kind Unterschriften abholen. So ein bisschen wie in der Arbeitswelt.

Da werden Vereinbarungen ja ebenfalls unterschrieben. Das gibt dem Ganzen mehr Gewicht.

Wenn ihr etwas vereinbart, dann findet das im besten Fall in einer Art Familienrat statt. Danach verschriftlicht ihr die Vereinbarungen und alle unterschreiben.

2.Unterstützung anbieten und begleiten

Ich würde dann im Zusammenhang mit einer solchen Vereinbarung auch noch mal Unterstützung anbieten.

Also sagen:

„Hey, wir beobachten das jetzt erst mal. Hast du den Eindruck, dass du Hilfe brauchst, um das schaffen zu können?“

Denn ich finde es wichtig, dass wir die Teenager-Kinder dann damit keinesfalls allein lassen. Sondern als Eltern am Ball bleiben.

Gleichzeitig verändert sich die Elterliche Führung in der dritten Autonomiephase, denn die Kinder brauchen Raum für Selbstständigkeit, Entwicklung und Selbstverantwortung. Den dürfen wir ihnen aus unserer Elterlichen Führung heraus bewusst geben.

3. Verantwortung Schritt für Schritt übertragen

Ihr dürft gemeinsam herausfinden, welche Aufgaben die Kinder selbst übernehmen können.

Also zum Beispiel:

Wann fängt das Kind an, die Wäsche selber zu waschen? Das bedeutet, dass das Kind selbst für die Wäsche verantwortlich ist und die Erfahrung sammelt, was passiert, wenn es zwei Wochen seine Wäsche liegen lässt.

Diese Art von Erfahrungen gibt es in vielen Bereichen des Alltags: Arzttermine selbst organisieren, allein zum Arzt gehen oder Hobbys selbstständig managen.

4. Eigene Erfahrungen ermöglichen

Das Kind darf auch erleben, wie Zeitplanung funktioniert:

„Was ist, wenn ich um 15:00 Uhr losgehe und das Training um 15.15 Uhr anfängt?“

Je nach Entfernung kann es sein, dass das Kind erst um 15.20 Uhr ankommt und das Training bereits angefangen hat. Dann überlegt es vielleicht:

„Hmm … Das ist blöd. Das habe ich jetzt gecheckt. Wann macht es also Sinn loszugehen?“

Beim nächsten Mal plant das Kind anders, um rechtzeitig da zu sein. Es geht um 14:45 los, denn es möchte gerne da sein, bevor es losgeht, so dass auch noch genügend Zeit zum Umziehen ist.

Das meine ich mit:

Räume schaffen für eigene Erfahrungen. Sodass das Kind lernen kann, Verantwortung zu übernehmen und Konsequenzen einzuschätzen.

5. Konflikte respektvoll und auf Augenhöhe gestalten

Missverständnisse können immer vorkommen. Konflikte dürfen da sein. Wir gestalten sie, ohne zu verurteilen.

Wir können beispielsweise sagen:

„Das und das habe ich beobachtet. Wie geht es dir damit?“

Und dann höre ich die Antwort des Kindes an.

Vielleicht frage ich:

„Darf ich dir sagen, wie es mir damit geht?“

So kommen wir raus aus der Erwartung, dass Teenager-Kinder sich wie Erwachsene zu verhalten haben.

Fazit: Verantwortung lernen, Absprachen einhalten üben: So gelingt der Alltag mit Teenagern

Teenager-Kinder befinden sich in einer intensiven Entwicklungsphase, in der Selbstständigkeit und eigene Erfahrungen eine zentrale Rolle spielen.

Dass sie mit Verabredungen und Absprachen anders umgehen, als wir es erwarten, ist Teil ihres Lernprozesses.

Klare, schriftliche Absprachen können helfen, Jugendliche in ihrer Zuverlässigkeit zu unterstützen.

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Herzlich Willkommen auf meinem Blog!

Ich bin Kathy Weber, 2-fache Mama und ausgebildete Trainerin der Gewaltfreien Kommunikation nach M. Rosenberg.
Ich helfe dir zu verstehen, was dein Kind dir mit seinem Verhalten wirklich sagen möchte und wie ihr Konflikte im Alltag in Verbindung lösen könnt.

Inhaltsverzeichnis
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