Ist es irgendwann zu spät für GFK? Einstieg in die LilaLiebe® mit Teenagern

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Du hast dein Kind bisher ohne Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall Rosenberg oder mein Beratungs- und Erziehungskonzept LilaLiebe® begleitet – und jetzt, da dein Kind im Teenager-Alter ist, hast du das Bedürfnis, deine Elternschaft anders zu leben.

Die dritte Autonomiephase, auch Pubertät genannt, stellt vieles auf den Kopf. Und vielleicht fragst du dich, ob es überhaupt noch Sinn macht, die Richtung zu ändern.

Genau darum geht es in diesem Artikel: was die besonderen Herausforderungen in dieser Phase sind – und wie du mit GFK und der LilaLiebe einen neuen Zugang zu deinem Teenager findest.

Die wichtigsten Infos zusammengefasst:

Es ist nie zu spät, um mit der GFK anzufangen! Mithilfe der Gewaltfreien Kommunikation bekommen alle das, was sie brauchen – in jedem Alter.

Teenager brauchen vor allem Achtung und Raum für eigene Erfahrungen.

Eltern können durch Präsenz und das Loslassen von Erwartungen die Verbindung zu ihrem Kind stärken und Konflikte in Beziehung gestalten.

Mein Teenager zieht sich zurück. Warum ist die dritte Autonomiephase so herausfordernd?

In der dritten Autonomiephase steht das „Selberentscheiden“ im Vordergrund.

Diese Phase kann mit intensiver Grenzziehung und einem bisher ungekannten Rückzug einhergehen.

Die Kinder distanzieren sich von den Eltern, weil sie eigene Regeln testen wollen. Je nach Charakter kann bei deinem Kind auch ein Wutausbruch dem nächsten folgen.

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Auch wenn wir als Eltern wissen, dass diese Entwicklungen „normal“ sind, so können sie uns dennoch belasten.

Wir befürchten, die Verbindung zu unserem Kind zu verlieren.

Denn wir haben uns plötzlich weniger zu sagen, und körperliche Nähe wie beispielsweise eine Umarmung ist sowieso schon lange verpönt.

Streit mit dem Kind scheint an der Tagesordnung – jede Leichtigkeit im Familienalltag ist dahin.

Es ist daher wenig überraschend, dass gerade in dieser Phase Eltern nach anderen Wegen suchen.

Ist es zu spät für Gewaltfreie Kommunikation mit jugendlichen Kindern?

Die Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall Rosenberg hilft, Konflikte in Verbindung statt im Machtkampf lösen – unabhängig vom Alter.

Auf diesem Ansatz basiert auch mein Konzept LilaLiebe®, das die Bedürfnisse von Kindern in drei Entwicklungsphasen beschreibt.

Natürlich wäre es ideal, wenn du dein Kind von Anfang an so begleitet hättest. Doch es gibt kein “zu spät”.

Denn was wäre denn die Alternative?
Es zu lassen?
Die Liebe an Bedingungen zu knüpfen?
Weiter mit Belohnung und Bestrafung zu leben?
In Trennung oder im Machtkampf zu bleiben?

Die Vergangenheit zu ändern ist unmöglich. Du kannst bedauern, dass du es bisher anders gemacht hast.

Doch du hast das „JETZT“. Und wenn du jetzt zum ersten Mal entdeckt hast, dass du deine Elternschaft anders leben möchtest, dann ist jetzt der Zeitpunkt dafür. Fange jetzt an, es anders zu machen.

Und jetzt hast du also ein Kind im Teenageralter:

in der dritten Autonomiephase oder auch Pubertät genannt. Wenn du dein Kind in seinen ersten Lebensjahren ohne die GFK oder die LilaLiebe® begleitet hast, wird es Defizite haben, weil einiges unerfüllt blieb, was es brauchte.

Das erkennst du an seinem Verhalten. Und darum dürft ihr euch kümmern. Ich nenne das “nachbeeltern”.

Ich gebe dir gleich konkrete Impulse dazu.

Was geht in meinem Teenager vor? Das passiert in der dritten Autonomiephase

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In der dritten Autonomiephase rückt das Bedürfnis nach Elterlicher Achtung in den Mittelpunkt – dass wir den Teenager-Kindern auf Augenhöhe begegnen.

(Das brauchten die Kinder auch zuvor schon. Nur: Jetzt ändert sich die Augenhöhe und Eltern haben sich der neuen Augenhöhe anzupassen.)

Teenager wollen ernst genommen und wie Erwachsene behandelt werden. Gleichzeitig dürfen wir uns von der Erwartung lösen, dass sie sich wie Erwachsene verhalten.

Die Jugendlichen brauchen Raum für eigene Erfahrungen, gleichzeitig einen sicheren Rahmen. Für uns Eltern bedeutet das, loszulassen und dennoch präsent zu bleiben.

Konflikte gehören dazu. Entscheidend ist, wie wir sie gestalten:

in Verbindung statt in Machtkämpfen.

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Von Machtkämpfen zur Verbindung - 6 Schritte zu #gfkmitkathy mit deinem Teenager-Kind

Schritt 1: Auf neue Augenhöhe gehen

Auf Augenhöhe begegnen – das machen wir mit Kleinkindern auch. Doch wenn ich einem Kind in der ersten Autonomiephase auf Augenhöhe begegnen möchte, so knie ich mich hin.

Und bei Teenagern ist es dann immer mehr so, dass die Augenhöhe wirklich auch auf deiner Augenhöhe ist. (Oder sogar darüber, je nachdem wie lang sie gewachsen sind oder noch wachsen.)

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Schritt 2: Erwartungen bewusst loslassen

Häufig entwickeln Eltern in dieser Phase starke Erwartungen an ihr Kind. Sie denken: „Jetzt ist das Kind schon zwölf Jahre alt – also sollte es doch wirklich mal das und das können.”

Das passiert, weil wir auf einmal Erwartungen an das Kind haben, als ob es schon halb erwachsen wäre. Ich bin grundsätzlich kein Fan davon, anderen Menschen gegenüber Erwartungen an den Tag zu legen.

Das ist übrigens ganz anders, als es bei mir selbst war. Von mir wurde damals unglaublich viel erwartet, wie ich mich auf einmal zu verhalten habe. Vielleicht ist es auch für dich herausfordernd, diese Haltung umzusetzen, weil du selbst als Teenager-Kind anders behandelt wurdest.

Doch wir dürfen in unserer Elternschaft andere Wege gehen.

Schritt 3: Alte Bedürfnisse nachbeeltern

Manche Bedürfnisse aus den früheren Entwicklungsphasen sind noch unerfüllt.

Dann lohnt es sich, hinzuschauen:

Was braucht mein Kind gerade, hier und jetzt?

Darum dürfen wir uns in der jeweiligen Situation kümmern. Beim „Nachbeeltern” geht es keineswegs darum, „Versäumtes“ nachzuholen, sondern aufmerksam hinzuschauen, was dein Teenager in diesem Moment wirklich braucht.

Schritt 4: Raum für eigene Erfahrungen schaffen

Ich lasse also dem Jugendlichen den Raum, selbst Erfahrungen sammeln zu dürfen.

Ich lasse ihm die Möglichkeit, Absprachen dann eben auch mal zu ignorieren, Haushaltsaufgaben liegenzulassen, keine Hausaufgaben zu machen und die Schule zu schwänzen.

Ich nehme aus diesen ganzen Themen das Drama raus und beobachte:

„Das ist Phase. Was geht ab? Was willst du mir damit sagen?“

Und ich sage:

„Ich bin da. Ich bleibe an deiner Seite. Es ist keinesfalls meine Erwartung, dass du auf einmal alles richtig machst oder dich so verhältst, wie ich das möchte.“

Schritt 5: Präsent sein

Das Kind kann jetzt mehr und fängt an, Dinge für sich selber zu regeln und sich mehr um sich zu kümmern.

(Wann genau das Kind damit anfängt, ist individuell sehr verschieden.)

Und als Eltern dürfen wir unser Kind da mit unserer Präsenz unterstützen.

Präsenz heißt:

da sein, ohne zu kontrollieren. Und unterstützen, wo es wirklich gebraucht wird.

Das heißt:

Wir bleiben grundsätzlich am Ball und lassen gleichzeitig Raum für eigene Erfahrungen: Was passiert, wenn ich meine Hausaufgaben vergesse? Was passiert, wenn ich den Arzttermin versäume? Und so weiter. Die Elterliche Führung ist also weiter gegeben. Doch sie verändert sich – weil sich eben die Augenhöhe geändert hat.

Schritt 6: Ins Gespräch kommen

Es ist ja auch keinesfalls so, dass in der Pubertät alles immer schwierig und herausfordernd wäre.

Der Vorteil mit Teenager-Kindern ist, dass ich mit ihnen ganz anders kommunizieren kann als mit einem Kleinkind. Ich kann beispielsweise einem Jugendlichen ganz klar sagen:

„Du, so wie ich bisher meine Elternschaft gelebt habe – das missfällt mir. Ich bin total unzufrieden damit. Ich möchte eine andere Mama / ein anderer Papa für dich sein. Und deswegen hole ich mir gerade Tipps.

Denn ich möchte was verändern.

Und damit habe ich angefangen. Möchtest du darüber was wissen? Und da in den Austausch gehen?“

Das ist mit Teenager-Kindern möglich. Und zwar auch unabhängig davon, ob du dein Kind in der ersten und zweiten Autonomiephase mit der Gewaltfreien Kommunikation oder der LilaLiebe® begleitet hast.

Fazit: Gewaltfreie Kommunikation beginnt im Hier und Jetzt

Für Gewaltfreie Kommunikation und die LilaLiebe® ist es nie zu spät. Beides kann in jeder Lebensphase neue Türen öffnen – auch während der Pubertät.

Indem du deinem Teenager auf Augenhöhe begegnest, präsent bleibst und die Bedürfnisse ernst nimmst, entstehen Schritt für Schritt mehr Vertrauen und Verbindung.

Jeder kleine Impuls zählt und ebnet den Weg für ein Miteinander voller Verständnis, Nähe und Klarheit.

Übrigens: Meine Eltern haben mit der #gfkmitkathy angefangen, als ich Anfang 30 war. Und das war keinesfalls zu spät.

Ich habe bei mir ganz viel nachbeeltert. Dadurch haben wir heute eine ganz andere Beziehung und Verbindung als früher.

Natürlich bedauern wir, dass das in meiner Kindheit gefehlt hat. Gleichzeitig feiern wir, dass wir es nachgeholt haben.

Und es ist alles genauso gut, wie es ist.

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Herzlich Willkommen auf meinem Blog!

Ich bin Kathy Weber, 2-fache Mama und ausgebildete Trainerin der Gewaltfreien Kommunikation nach M. Rosenberg.
Ich helfe dir zu verstehen, was dein Kind dir mit seinem Verhalten wirklich sagen möchte und wie ihr Konflikte im Alltag in Verbindung lösen könnt.

Inhaltsverzeichnis

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