Podcast-Folge #178

Patchwork-Familie leben: Wie du mit Hierarchie, Struktur und Empathie für Sicherheit sorgst

Wir haben für diese Folge die häufigsten Elternfragen und -sorgen zum Thema Patchworkfamilie gesammelt. Ich spreche über Eifersucht und Rivalität, über Wut, Trauer und Frust – und wie ihr individuelle Strategien erarbeiten könnt, wenn Kinder sich zurückziehen oder den neuen Partner ablehnen.

Eine neue Familiensituation ist für Kinder ein großer Umbruch. Unseren Kindern fehlt in dieser Situation zunächst der feste Boden unter den Füßen. Häufig beobachten wir, dass Kinder bei tiefen Veränderungen – unabhängig vom Alter – in frühere Entwicklungsphasen zurückrutschen.

Wichtig ist, dass wir in diesen Situationen erkennen, was unsere Kinder jetzt wirklich brauchen. Ganz vorne steht dabei das Oberbedürfnis nach Sicherheit. Sicherheit zeigt sich in Geborgenheit, Struktur, Orientierung, Ritualen, Schutz, Grenzen, Führung und Autonomie – all das darf im neuen System bewusst gestaltet werden.

Patchwork braucht Ordnung: Familie ist ein System, das eine liebevolle Hierarchie benötigt, damit sich Sicherheit wieder einstellen kann.

Wenn ein neuer Partner ins Familiensystem kommt, dürft ihr deshalb klären: Ist das ein Bonuselternteil – oder bleibt es der Freund/die Freundin der Mutter/des Vaters? Die Klarheit über diese Frage ist unfassbar wichtig. Denn ein Bonuselternteil übernimmt Elternverantwortung – genau wie der leibliche Elternteil.

Die Hierarchie sorgt für Gerechtigkeit. Sie berücksichtigt die Geburtenrangfolge (das Alter), die Situationsrangfolge (wer zuerst gefragt hat), die Besitzrangfolge (wem etwas gehört) und die Bedürftigkeitsrangfolge (wer braucht was gerade am meisten?).

Podcast-Folge #178

Patchwork-Familie leben: Wie du mit Hierarchie, Struktur und Empathie für Sicherheit sorgst

Kathys Top-Tipp:

Schaut euch in eurer Patchworkfamilie das Thema Gerechtigkeit ganz bewusst an. Beschäftigt euch mit der Hierarchie, denn die gibt dem System eine Ordnung. Dabei könnt ihr euch an den Geburten-, Situations-, Besitz- und Bedürftigkeitsrangfolgen orientieren.

Und habt Mut und Zuversicht! Wenn Kinder erleben, dass ihre Bedürfnisse gesehen und erfüllt werden – nicht gleich, sondern gerecht –,

→ kann sich Sicherheit wieder einstellen,
→ darf sich das Nervensystem beruhigen,
→ kann Zugehörigkeit entstehen,
→ dürfen Empathie und Liebe ankommen.

So entsteht wieder ein fester Boden unter den Füßen – auch nach Trennung, auch im neuen Familienmodell.

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